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Dresdner Wohnungsgesellschaft WID will viele Wohnungen sanieren

Dresdens städtische Wohnungsgesellschaft hat mehr als 1.200 Vonovia-Wohnungen in der Radeberger Vorstadt sowie in Prohlis und Reick übernommen. Damit hat sie große Pläne.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Bewohner der alten Vonovia-Wohnungen im Dresdner Jägerpark haben einen neuen Vermieter - die städtische WID.
Bewohner der alten Vonovia-Wohnungen im Dresdner Jägerpark haben einen neuen Vermieter - die städtische WID. © PR/Vonovia/Eric Münch

Dresden. Die städtische Wohnungsgesellschaft Wohnen in Dresden (WID) war bis vor wenigen Tagen noch weit entfernt vom Ziel, bis 2030 auf mindestens 5.000 Wohnungen zu wachsen. Bisher waren es gerade einmal rund 1.500. Mit dem Verkauf von insgesamt 1.213 Vonovia-Wohnungen an die WID ist das Unternehmen am 1. April der Zielmarke nun deutlich näher gekommen.

98 Prozent der betroffenen Wohnungen befinden sich in unsanierten Plattenbauten. Dazu gehören 706 Vonovia-Wohnungen im Jägerpark in der Radeberger Vorstadt sowie rund 507 im "Spreewaldviertel" in Reick und Prohlis an der Gubener, der Lübbenauer und der Vetschauer Straße. Zum 1. April hat die WID die Rechte und Pflichten als Vermieter übernommen.

"Herzlich willkommen in unserer starken kommunalen Gemeinschaft", begrüßt die für die WID zuständige Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Linke) die Mieter. "Wir werden nicht alles besser machen, aber das ein oder andere anders. Dabei hat die WID einen klaren Auftrag: die Schaffung und Erhaltung von bezahlbarem Wohnraum. Gemeinsam übernehmen das kommunale Wohnungsunternehmen und die Stadtverwaltung soziale Verantwortung für Mieterinnen und Mieter in Dresden."

Alte Vonovia-Wohnungen werden bis 2031 saniert

Zu den Dingen, die man besser machen will, gehört die Qualität der Wohnungen. Sie sollen bald saniert werden. Aktuell läuft laut Stadt bereits die Ausschreibung für die Planungsleistungen des ersten Sanierungsabschnittes. "Die WID möchte keine Zeit verlieren, die vorrangig energetische Aufwertung der zwei Quartiere zu beginnen", heißt es aus dem Rathaus.

Mit dem Planungsbüro, das den Zuschlag erhalten wird, werde umgehend die Arbeit aufgenommen, um frühzeitig konkret mit den Mieterinnen und Mietern ins Gespräch zu kommen. Die Wohnungen sollen bis 2031 vollständig energetisch auf den Stand der Zeit gebracht werden. Finanzielle Grundlage hierfür sei ein Förderprogramm des Freistaates Sachsen zum Erhalt preisgünstiger Mietwohnungen, das seit 2023 auch für Dresden gilt.

Im Oktober hatten sich die Stadt Dresden und der Wohnungskonzern Vonovia auf den Kauf bzw. Verkauf der Wohnungen geeinigt. Der Stadtrat gab im Dezember grünes Licht. Teil des Deals ist auch der Übergang unbebauter Grundstücke. Es geht um zwölf Hektar, beispielsweise am Johnsbacher Weg in Tolkewitz/Seidnitz-Nord und an der Windmühlenstraße in Niedersedlitz. Die WID kann dort bis zu 1.800 Wohnungen neu bauen.

"Für die erworbenen größeren Entwicklungsflächen an der Windmühlenstraße und am Johnsbacher Weg besteht derzeit noch kein Baurecht", teilt die Stadt mit. Um die Voraussetzung dafür zu schaffen, werde das Stadtplanungsamt zunächst Rahmenpläne für beide Gebiete erarbeiten, um darin zu definieren, wie die künftige Wohnbebauung aussehen kann. Dies sei die Grundlage, um Bebauungspläne aufstellen zu können. Bestehende Pläne sollen auf den Prüfstand gestellt und hinsichtlich der aktuellen Herausforderungen angepasst werden.

Schon vorher will die WID an der Schönaer Straße in Großzschachwitz und der Braunsdorfer Straße in Löbtau neu bauen. An beiden Standorten sind insgesamt 54 Wohnungen geplant. Die Landeshauptstadt wird dafür weitere 1,7 Millionen Euro zur Verfügung stellen.