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Polyamorie und Kondome aus Naturdarm

Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden erneuert seine Abteilung über Sexualität. Es scheut keine Tabus und muss zu Lücken stehen.

Von Johanna Lemke
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Blick in den neu gestalteten Themenraum ·"Sexualitäten"·im Hygiene-Museum. Hier eine Wand aus AIDS-Plakaten.
Blick in den neu gestalteten Themenraum ·"Sexualitäten"·im Hygiene-Museum. Hier eine Wand aus AIDS-Plakaten. © dpa-Zentralbild

Sie ist einzig und allein der Lust verschrieben: Die Klitoris gehört zu den weiblichen Geschlechtsorganen, doch sie hat keinen Zweck für die Fortpflanzung. Ausschließlich für den Spaß da – welches Organ kann das schon von sich behaupten? Ein Wunder eigentlich, dass trotz (oder wegen?) dieser Tatsache jahrhundertelang der Mantel des Schweigens über die Klitoris gelegt wurde. Die meisten historischen medizinischen Modelle des weiblichen Körpers stellten sie nicht mal dar, Biologiebücher zeigen sie bis heute als kleine Murmel, dabei ist sie ein Schwellkörper so groß wie ein durchschnittlicher Penis. Dieser besitzt übrigens nur knapp die Hälfte der Nervenenden der Klitoris.

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