Dresden. Auf dem Weg nach Magdeburg passierte am Mittwoch ein 113 Meter langer Sondertransport auf der Elbe Dresden und Pirna. Es handelte es sich um den 86 Meter langen Schiffsrumpf eines großen Tankschiffes, der in Tschechien gebaut wurde und nun zur weiteren Montage überführt wird. Mit dem dazugehörigen Schleppschiff kommen noch einmal 27 Meter hinzu. Endgültiges Ziel sind die Niederlande.
Die Durchfahrt des antriebs- und steuerlosen Schiffsgefäßes, vor allem das Passieren des Dresdner Brückenbereichs und die Weiterfahrt
auf den anschließenden Wasserstraßen einschließlich der Schleusen,
bedeuten eine Herausforderung für alle Beteiligten, teilte das Dresdner Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt am Dienstag mit. Eine Herausforderung seien vor allem die Brücken in Pirna und Dresden.
Für mehr Tiefgang: Tanks werden mit Wasser gefüllt
Bevor der Transport die tschechisch-deutsche Grenze in der Morgendämmerung überquerte, habe man die leeren Tanks mit Wasser gefüllt. Damit bekomme der Rumpf mehr Tiefgang und könne sicher unter den Pirnaer und Dresdner Elb-Brücken hindurchfahren, so Thomas Grundmann vom Schifffahrtsamt. Bereits 10.45 Uhr fuhr der Riesen-Torso in Pirna unter der historischen Stadtbrücke hindurch.
Um die "navigatorisch anspruchsvolle Durchfahrt" in Dresden zu ermöglichen, wurde außerdem die gesamte Schifffahrt im Stadtbereich der Elbe mehrere Stunden gesperrt. Die Herausforderung: Um die Augustusbrücke erfolgreich zu passieren, musste das Boot den Durchgang nehmen, der eigentlich dem Schiffsverkehr flussaufwärts vorbehalten ist. Dazu war extra das Aufsichtsboot "Biela" vorausgefahren, um andere Schiffe warnen zu können. Um 12.15 Uhr passierte das Boot schließlich erfolgreich die Marienbrücke.
Am Morgen war es zu einer leichten Verzögerung gekommen, die Fahrt verlief aber reibungslos.
Am Freitag soll der Transport Magdeburg erreichen. Von dort geht es weiter über den Mittellandkanal und den Rhein in die
niederländische Hafenstadt Werkendam. Dort wird das Tankschiff mit
der noch fehlenden Maschinen- und Antriebstechnik sowie Aufbauten
ausgerüstet.
Der gesamte Verband hat eine Länge von 113,20 Metern. Der Schiffsrumpf wird durch das Schubschiff "TR 15" der Reederei ČSPL aus Decin am Heck gekoppelt, angetrieben und gesteuert.