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Abgebrannter Dresdner-Heide-Baum war wertvoller Lebensraum

Am Mittwoch steht im Dresdner Prießnitzgrund plötzlich eine Buche in Flammen. Sie ist angezündet worden. Es ist nicht das erste Feuer dieser Art.

Von Kay Haufe
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Die Buche, die völlig ausgebrannt ist, war zehn Meter hoch und hatte einen Stammdurchmesser von über einem Meter. Dieses Foto hat der Klotzscher Revierförster Rüdiger Rolle gemacht.
Die Buche, die völlig ausgebrannt ist, war zehn Meter hoch und hatte einen Stammdurchmesser von über einem Meter. Dieses Foto hat der Klotzscher Revierförster Rüdiger Rolle gemacht. © Rüdiger Rolle

Dresden. Heiko Müller versteht die Welt nicht mehr. In der Dresdner Heide, für die der Leiter des Staatsforstbetriebes Sachsenforst zuständig ist, hat am Mittwochnachmittag ein Baum in Flammen gestanden. Er war angezündet worden.

"Dabei handelt sich um eine sehr starke, zehn Meter hohe Buche, die zwar abgestorben, doch ein besonders wertvoller Biotopbaum war", sagt Müller sichtlich verärgert. "Dieser Baum hatte einen unteren Stammdurchmesser von über einem Meter und war Lebensraum für Insekten, mit vielen Brutmöglichkeiten für höhlenbrütende Vögel wie Spechte, Kleiber bis zum Waldkauz."

Zudem sei die Buche ein Fledermausquartier gewesen. "Es ist gut möglich, dass sich darin Tiere befunden haben, die verbrannt sind", sagt Müller. Denn mit Beginn der Kälte suchen viele Fledermäuse einen frostsicheren Ort zum Überwintern und bevorzugen Baumhöhlen.

Wer hat etwas gesehen?

Durch das Feuer wurde die Buche vollkommen zerstört. Die Feuerwehr hatte Mühe bei der Brandbekämpfung im Prießnitzgrund, nahe dem früheren Klotzscher Waldbad. Aufgrund der starken Zerstörung des Baumes war es sehr schwierig, mit der Motorkettensäge zu agieren. Letztlich musste die Buche mit der Seilwinde des Feuerwehrkrans umgelegt werden.

"Mit dieser Tat wurde großer Schaden an der Natur angerichtet und auch Menschen gefährdet, da der Baum neben der vielbegangenen Prießnitztalstraße steht", sagt Müller. Er bittet darum, dass sich Zeugen, die Angaben zu einem möglichen Täter machen können, im Forstamt auf dem Nesselgrundweg melden oder beim Polizeirevier.

Denn es ist nicht das erste Mal, dass Bäume in der Heide offenbar angezündet wurden. Am Mittwoch meldeten Anwohner einen zweiten brennenden Baumstamm, der rund einen Kilometer von der Buche entfernt war. Dieser konnte rasch gelöscht werden. Doch bereits im Februar dieses Jahres hatte auf dem Sandbrückenweg in Klotzsche ein Baum aus unbekannten Gründen Feuer gefangen. Die Feuerwehrleute mussten damals mit schwerem Gepäck aus Motorkettensägen und Äxten rund einen Kilometer zum Einsatzort laufen, weil der Wanderweg nur zu Fuß zu erreichen war.

Die Polizei nimmt Zeugenhinweise unter 0351/4832233 entgegen.