Fehlende Beleuchtung, Straftaten und Sorgen rund um den Dresdner Alaunpark
Dresden. Bleibt es dunkel im Alaunpark oder nicht? Derzeit ist unklar, ob die längst beschlossene Beleuchtung, der für ein besseres Sicherheitsgefühl sorgen soll, in diesem Jahr kommen wird oder nicht. Die Stadt musste einräumen, dass es Probleme gibt, das nötige Material dafür zu besorgen. Viele Anwohner und Streetworker sorgen sich außerdem, weil sich Straftaten häufen. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Wie soll die Beleuchtung im Alaunpark konkret aussehen?
Die Stadt stellt die geplante Beleuchtung im Stadtbezirksbeirat Neustadt vor. Es soll der Rad- und Gehweg durch den Alaunpark als Verlängerung der Alaunstraße bis zur Tannenstraße beleuchtet werden. Die Gesamtkosten belaufen sich voraussichtlich auf 125.000 Euro.
Verbaut werden soll LED-Technik in den Lampen, die zwischen 21 und 6 Uhr gedimmt werden soll. Die Masten sollen eine Höhe von 4,50 Meter haben und mit 25 bis 30 Metern Abstand aufgestellt werden. Beleuchtungen anderer Wege seien derzeit nicht geplant.
Zuletzt hatten Vertreter von SPD, Grünen und FDP immer wieder gefordert, schnell eine Lösung für beleuchtete Wege zu finden. Die Neustadt-SPD forderte unter anderem auch die Beleuchtung des Weges im Norden des Alaunparks beim Pavillon sowie des neu geplanten Fahrradwegs von der westlichen Tannenstraße Richtung Park. Es brauche zudem eine Beleuchtung der Sitzanlagen bei den im West-Alaunpark geplanten Sportanlagen.
Wie viele Straftaten gab es im Alaunpark?
Für das Jahr 2022 zählte die Dresdner Polizei 211 Straftaten im Alaunpark, so Polizeisprecher Marko Laske auf Anfrage. Unter den Delikten sind Diebstahl, Körperverletzungsdelikte und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.
In diesem Jahr gab es elf Straftaten, die polizeibekannt wurden. Für große Betroffenheit sorgten im vergangenen Jahr zwei Vergewaltigungen im Park. In Summe wurden sechs Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung angezeigt in 2022, so Laske. Die Dunkelziffer dürfte höher liegen, da viele Opfer aus Scham nicht zur Polizei gehen.
Wie viele Überfälle auf Jugendliche gab es bisher?
Sorgen bereitet vielen Eltern und den Streetworkern von der mobilen Jugendarbeit der Diakonie die Überfälle von Jugendlichen auf Gleichaltrige. 2023 gab es stadtweit 23, davon einer in der Neustadt. Konkrete Orte will die Polizei hier nicht nennen, bezeichnet die Neustadt aber als einen Schwerpunkt. Viele Jugendliche aus dem Kiez und anderen Stadtteilen treffen sich trotz allem im Park, weil es an alternativen Treffpunkten fehlt.
Die Polizei hatte Ende 2022 eigens eine Sonderkommission mit dem Namen Iuventus eingerichtet. Geleitet wird sie von Kriminalhauptkommissarin Nadine Schaffrath. Die Taten würden fast immer gleich ablaufen, erzählte sie. Die Täter, die in Gruppen unterwegs sind, sprechen andere Jugendliche, auch meist in Gruppen an und verwickeln sie in ein Gespräch. Es ist meist später Nachmittag oder Abend und schon dunkel.
Dann fordern die Täter Geld, Kopfhörer oder andere Gegenstände von den Opfern, zum Teil unter Androhung von Gewalt. Teilweise seien auch Waffen im Spiel, wie die sogenannten Softair-Waffen. Zur Motivation gefragt, nennt die Beamtin die Beute selbst, aber auch eine Art Machtdemonstration gegenüber Gleichaltrigen.