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CSD Dresden feiert 30 Jahre - große Demo am 10. Juni

Der Christopher Street Day (CSD) begeht in Dresden ein Jubiläum. Das wird nicht nur mit einer großen Demonstration begangen, bei der zum ersten Mal auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) auf der Bühne sprechen wird. Was noch geplant ist.

Von Andreas Weller
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Die CSD-Demo im vergangenen Jahr in Dresden war ein voller Erfolg, daran will der Verein am 10. Juni anknüpfen.
Die CSD-Demo im vergangenen Jahr in Dresden war ein voller Erfolg, daran will der Verein am 10. Juni anknüpfen. © Sven Ellger

Dresden. Der CSD findet historisch eigentlich am 28. Juni statt. Es ist der Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersexuellen. Für ihre Rechte, gegen Diskriminierung und Ausgrenzung wird auch in Dresden demonstriert.

Der Dresdner CSD-Verein hat dafür den Juni zum Pride(Stolz)-Monat ausgerufen. Start ist an diesem Freitag, das Programm geht bis zum 18. Juni.

Rathaus wird in Regenbogen-Farben beflaggt

Los geht es mit einem Empfang des Vereins um Vorstandssprecher Ronald Zenker, aber der CSD und die Anliegen des Vereins werden in den kommenden Wochen in Dresden an vielen Orten sichtbar sein. Die Pride-Tram der DVB, die bereits im vergangenen Jahr für Diskussionen gesorgt hat, rollt noch mindestens bis 2029 durch Dresden. Ab sofort ist zudem die Centrum-Galerie in Regenbogenfarben beleuchtet, innen gibt es eine Präsentation zu "30 Jahre CSD in Dresden". Auch das Stadtmuseum hat eine Ausstellung zu dem Jubiläum, die bis zum 11. Juli gezeigt wird.

Einige Filialen des Buchhandels Thalia in Dresden dekorieren entsprechend und führen Lesungen mit queerer Literatur durch, Aldi-Filialen zeigen Plakate, die für den CSD werben und stellen Getränke für die Demo, das Rathaus, der Kulturpalast und der Goldene Reiter werden in Regenbogenfarben beflaggt und vieles mehr.

Die größten Veranstaltungen werden aber erneut das Straßenfest am Terrassenufer vom 8. bis zum 10. Juni. Aus diesem Anlass ist in der Zeit das Terrassenufer für den Straßenverkehr gesperrt. Am 10. Juni findet dann die große Demonstration statt. 10.000 Teilnehmer hat der Verein dafür angemeldet. Um 12 Uhr sollen sich dann 13 Laster, mehrere angemeldete "Fußgruppen" und alle, die mitlaufen wollen, in Bewegung setzen. Vom Terrassenufer geht es am Rathaus vorbei, mit Zwischenstopp am Kulturpalast über die Elbe in die Neustadt und wieder zurück zum Terrassenufer. Bis zum späten Nachmittag wird es in diesen Bereichen zum vorübergehenden Stillstand des Verkehrs kommen.

"Dresden ist bereits offener geworden"

Das sei den Veranstaltern bewusst, sagt Sprecher Zenker, und gewollt. Seit 30 Jahren wird für Aufmerksamkeit für das Thema in Dresden geworben. "Das ist 1994 mit 30 Leuten losgegangen", so Zenker "Dresden ist aber bereits offener geworden, auch weil wir uns als Verein gesellschaftlich engagieren. Das Terrassenufer bekommt man nicht einfach so." Zudem sei er froh, dass OB Hilbert in diesem Jahr auf der CSD-Bühne reden wird und Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) eine Video-Grußbotschaft sendet.

"Andererseits werden bestimmte Sachen wie die gleichgeschlechtliche Ehe wieder infrage gestellt und es gibt wieder mehr Angriffe, weil es in einigen Ländern einen Demokratieabbau gibt", macht CSD-Vorstandsmitglied Gabriele Richter-Világos deutlich, weshalb es wichtig sei, weiter aufmerksam zu machen.

Schirmherren des diesjährigen und 30. CSD sind Professor Gerhard Ehninger als Preisträger im vergangenen Jahr und OB Hilbert. Der Preis für besonderes Engagement geht in diesem Jahr an die AWO Sachsen.