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"Remigrations"-Pläne von Rechts: Gegen-Demonstration in Dresden

In Dresden kommen am Sonntag kurzfristig mehr als 1.000 Menschen zusammen. Sie wollen gegen die AfD und Rechtsextremismus sowie gegen Pläne zur massenhaften "Remigration" von Migranten und Deutschen demonstrieren.

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Solidarität mit „migrantisierten“ und „rassifizierten“ Menschen: Demonstranten am Sonntag in Dresdens Innenstadt.
Solidarität mit „migrantisierten“ und „rassifizierten“ Menschen: Demonstranten am Sonntag in Dresdens Innenstadt. © Doreen Reinhard

Dresden. Mehr als 1.000 Menschen haben am Sonntagnachmittag in der Dresdner Innenstadt kurzfristig gegen die rassistischen Umtriebe in Deutschland demonstriert. Mehrere Dresdner Initiativen, darunter Fridays vor Future, der Studentenrat, Seebrücke, Mission Lifeline, Jusos, Linksjugend und Grüne Jugend, versammelten sich unter dem Motto „Demokratie verteidigen“ am Schlossplatz.

Nach 14 Uhr zogen sie über den Postplatz, die Wilsdurffer und die St. Petersburger Straße über die Elbe zum Carolaplatz und über die Augustusbrücke zurück zum Ausgangspunkt.

Organisatoren und Redner drückten ihre Solidarität mit "migrantisierten" und "rassifizierten" Menschen aus, mit queeren Menschen, Jüdinnen und Juden, mit behinderten Menschen "und allen, die aus Sicht Rechter keinen Platz in Deutschland haben".

Anlass ist ein Treffen rechtsgerichteter Kreise in einem Potsdamer Hotel im November vergangenen Jahres, in dem sie über „Remigration“ von Ausländern und missliebigen Deutschen diskutiert haben sollen.

Nach einer Recherche des Journalisten-Netzwerks Correctiv sollen mehrere hochrangige AfD-Mitglieder an der Tagung teilgenommen haben.

Dazu Tyran Sobadky von Fridays for Future Dresden: "Seit Monaten erleben wir, wie die AfD und andere extreme Rechte die Stimmung hierzulande immer weiter anheizen, Hass schüren und die Gesellschaft spalten - gleichzeitig beobachten wir mit großer Sorge eine Verschiebung im gesellschaftlichen Diskurs nach rechts."

Spätestens seit der Veröffentlichung der Correctiv-Recherche müsse allen klar sein, auch wenn die AfD so tut, als wäre sie eine demokratische Partei, "so ist ihr Ziel doch, unsere Demokratie abzuschaffen", so Sobadky. "Das geht uns alle an und zeigt, dass wir unsere Demokratie nicht als selbstverständlich nehmen können. Heute haben wir in Dresden und vielen anderen Städten gemeinsam unsere Antwort auf die Straße getragen und gezeigt, dass diese Demokratie wehrhaft ist!"

Auch in vielen weiteren deutschen Städten fanden an diesem Wochenende Demos statt, die größte davon in Berlin, nach eigenen Angaben mit 25.000 Teilnehmern, ebenfalls organisiert von Fridays for Future.

Die Dresdner Demonstration am Sonntag verlief störungsfrei, teilte ein Polizeisprecher auf Anfrage mit. (SZ/lex)