Dresden. Jetzt kann Weihnachten kommen. Neben Lebkuchen, Plätzchen und Zeit mit den Lieben gehört für viele Dresdnerinnen und Dresdner auch ein Besuch auf dem Striezelmarkt auf dem Altmarkt dazu.

An diesem Samstag kam mit Verzögerung ein unübersehbarer Vorbote der Weihnachtszeit – der Striezelmarktbaum mitten auf dem Dresdner Altmarkt an. Der Platz war lange Baustelle und auch jetzt müssen sich die Dresdnerinnen und Dresdner noch etwas gedulden, bis sie hier flanieren können. Aber am Samstag konnten Interessierte schon mal einen Blick auf das neue Pflaster werfen. Der Platz wurde eingeweiht und die Weihnachtstanne aufgestellt. Danach schließt sich der Zaun wieder für den Aufbau des 589. Dresdner Striezelmarktes.

Vorweihnachtliches Programm auf dem Dresdner Altmarkt

Die etwa 55 Jahre alte Colorado-Tanne wurde am frühen Morgen in Pirna geschlagen, verladen und dann auf einem Sattelschlepper nach Dresden gefahren. Etwa gegen 13 Uhr kam sie auf dem Altmarkt an, wurde abgeladen und aufgestellt.

Das Dresdner Stollenmädchen war vor Ort, begleitet von den Turmbläsern. Nelly Köhler, die als 29. Stollenmädchen in ihrem Amt offiziell begrüßt wurde. Die 17-Jährige absolviert in der Schaubäckerei Ullrich eine Ausbildung zur Bäckerin. In ihrer Freizeit malt sie selbst gern in Aquarell, kleinteilig und filigran. Auch liebt sie es, sich in Kunstausstellungen und Galerien Inspirationen zu holen. Auf diese Weise kam die Backkunst mit der Kunstmalerei in Verbindung.

Der Striezelmarkt wird am Mittwoch, 29. November, eröffnet. 2023 findet er zum 589. Mal statt und gilt damit als der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands. Der Besuchermagnet lockt mit der weltgrößten, 14,61 Meter hohen, erzgebirgischen Stufenpyramide, dem vermutlich weltgrößten begehbaren Schwibbogen und einem täglichen weihnachtlichen Programm.

Altmarkt nach Sanierung eingeweiht

Am Samstag konnten sich auch die Dresdnerinnen und Dresdner ein Bild vom frisch sanierten Altmarkt machen. Hunderte folgten der Einladung der Stadt. Seit April 2022 wurde der Platz saniert. Kurz vor Aufbau des Striezelmarktes konnte er jetzt eingeweiht werden, teilt die Stadt mit.

Der Platz war mit seiner Oberfläche nicht barrierefrei. Außerdem gab es ein marodes und zu kleines Leitungsnetz unter dem Pflaster. Aufgrund dessen wurde der Platz saniert. Unter anderem wurden die Pflastersteine getauscht, sodass sie jetzt für mobilitätseingeschränkte Personen mit Rollstühlen sowie mit dem Kinderwagen befahrbar sind.

Zudem erhielt der Altmark ein Hightech-Veranstaltungsnetz, mit dem kostenfreies WLAN für die Besucher zur Verfügung steht. Dazu kommt die Möglichkeit zur Kartenzahlung an Marktbuden. Außerdem wurden zwischen dem Pflaster und der Tiefgarage Wasser-, Strom-, Abwasser und Glasfaserleitungen verlegt. Es wurden beheizbare Wasserleitungen verbaut, um die Leitungen vor der Gefahr des Einfrierens zu schützen.

Der Altmarkt zählt mit dieser Technik zu einem der modernsten Plätze in Europa. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 13 Millionen Euro.

Nach dem Striezelmarkt werden wieder verschiedene Veranstaltungen auf dem Altmarkt stattfinden. So ziehen unter anderem der Frühjahrs- und Herbstmarkt nach zwei Jahren von ihrem Ausweichstandort Neumarkt zurück.