Dresden. Der Dresdner Striezelmarkt läutet die Vorweihnachtszeit in Dresden ein. Am 29. November eröffnet der im vergangenen Jahr zum schönsten Weihnachtsmarkt Deutschlands gekürte Markt. Bis dahin müssen noch die Hütten eingerichtet und der Terrorschutz aufgebaut werden. Damit die Besucher noch mehr von dem Programm mitbekommen und der Dresdner Kreuzchor sowie die Dresdner Kapellknaben mehr Platz neben Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) haben, wurde extra eine neue und größere Bühne angeschafft.

Gottesdienst vor der Eröffnung - alle Zeiten

Traditionell findet in der Kreuzkirche am Eröffnungstag ein ökumenischer Gottesdienst statt. Von dort kommen dann OB Hilbert, die Kruzianer und die Kapellknaben zur feierlichen Eröffnung, die um 16 Uhr stattfindet. Am 29. November hat der Markt von 16 bis 21 Uhr geöffnet.

Danach ist dann bis zum 23. Dezember immer von 10 bis 21 Uhr Striezelmarktzeit, Heiligabend öffnet der Markt von 10 bis 14 Uhr. In diesem Jahr hat der Markt an deutlich weniger Tagen geöffnet, da Heiligabend auf einen Sonntag und damit auf den vierten Advent fällt. Statt 32 Tage wie 2022 geht der Striezelmarkt in diesem Jahr nur über 26 Tage.

Aufbau ist "Tetris für Fortgeschrittene"

Kabelbrücken als Stolperfallen gehören der Vergangenheit an. Denn nach dem Umbau des Altmarktes sind sämtliche unterirdische Leitungen so verlegt, dass die Hütten und anderen Elemente direkte Anschlüsse haben. Aufgrund der neuen Baumreihen ist aber weniger Platz für Händler. Statt der 233 Hütten wie im Jahr 2019 haben jetzt noch 214 Hütten Platz. "Der Aufbau ist Tetris für Fortgeschrittene, damit jeder seinen Platz hat", so Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka (CDU).

Das "modernste unterirdische Leitungsnetz Europas", wie Pratzka es nennt, sei aber das "Fundament" für einen erfolgreichen Markt. "Wir sind komplett voll." Zudem sei es der Weihnachtsmarkt mit den weltweit meisten regionalen Handwerkerständen.

Kunsthandwerk und regionales Handwerk finden Besucher an 55 Ständen, 74 Händler verkaufen Essen, Süßwaren und schenken unter anderen Heißgetränke aus -allein 50 Händler haben Glühwein im Ausschank. 13 Händler verkaufen regionale Spezialitäten, elf Dresdner Stollen und 13 Lebensmittel und Frischwaren. Weitere 48 Stände laufen unter Souvenirs und Sonstige.

Zum ersten Mal gibt es eine Newcomer-Hütte

Die Stadt und der Verband "Wir gestalten Dresden" haben eine "Hütte für Newcomer" ins Leben gerufen und dafür vorab mit einer Jury unter 43 Interessenten ausgewählt, wer sich dort präsentieren darf. Die jungen regionalen Anbieter wechseln wöchentlich.

Vom 29. November bis 3. Dezember gibt es dort Holzkunstwerke von "Lumenqi Design", vom 4. bis zum 10. Dezember Schmuck von "Vagabundobjects" und handgefertigte Arbeiten der Glaswerkstatt Körner. Moderne Weihnachts-Ensembles von "Unoferrum" gibt es vom 11. bis zum 17. Dezember und den Abschluss machen dann "Matabooks", "Emma Brix – Produktdesign & Illustration" und "Sächsische Elbweingummi". Die Nutzung ist für die jungen Firmen kostenlos, das Projekt wird gefördert.

Glühweinpreise größtenteils stabil

Wie viel Geld die Händler für ihren Glühwein verlangen, legen die Anbieter selber fest, so Dresdens Märkte-Chef Stefan Heilig. Aber Heiko Meyer, der Vorsitzende des Händlerverbands, hat herumgefragt. "Die Preisspanne wird bei vier bis fünf Euro liegen. 90 Prozent der Händler haben angekündigt, dass der Glühwein so viel kosten wird wie im vergangenen Jahr, also im Durchschnitt 4,50 Euro."

Vorgegeben ist nur, worin die Heißgetränke auf dem Striezelmarkt ausgeschenkt werden: 70.000 Tassen stellt die Firma Kannegießer Keramik aus Neukirch extra für den Markt her. 65.000 Tassen davon sind in der Farbe barockrosa. Weitere 5.000 Tassen sind taubenblau und haben einen Nussknacker als Abbildung - das sind die Kindertassen.

Vier Euro kostet das Pfand für die Tassen - oder der Kauf. Für 20 Euro gibt es die auf 589 Stück limitierte Sonderedition bei der Dresden Information, dort gibt es auch das neue Striezelmarkt-Puzzle, den Striezeltaler und einiges mehr.

Neue Bühne - Ärger um Gema-Kosten

Zentrum des Striezelmarktes ist die neue Bühne. Diese bietet mit acht mal zehn Metern deutlich mehr Platz für das Kulturprogramm und ist in Stil der Striezelmarkthütten gestaltet. Die Bühne hat 150.000 Euro gekostet - laut Stadt finanziert aus Corona-Hilfen des Bundes.

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Ungewissheit herrscht, wie teuer die Gema-Kosten für die Weihnachtsmusik werden. Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) verlangt Gebühren für urheberrechtlich geschützte Werke, wenn diese öffentlich abgespielt werden. 2019 fielen dafür laut Stadt noch rund 5.000 Euro an. "Im vergangenen Jahr wollte die Gema mehr als 50.000 Euro, dagegen sind wir in Widerspruch gegangen - wie viele andere Städte", so Heilig.

Am Ende habe man sich auf rund 10.000 Euro Kosten geeinigt, womit Dresden laut Heilig "leben" könne. "Für dieses Jahr ist diese Summe ebenfalls zugesagt, was danach kommt, wissen wir noch nicht."

Kinderbackstube zurück - die Höhepunkte

Nachdem die Besucher im vergangenen Jahr auf die Kinderbackstube verzichten mussten, öffnet sie in diesem Jahr wieder. Dort können Kinder ihre eigenen Plätzchen backen und mitnehmen. Auch der Riesenstollen kehrt zurück. Im vergangenen Jahr verzichtete der Schutzverband Dresdner Stollen zwar nicht auf das Stollenfest und einen Umzug, aber auf den Riesenstriezel.

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An dem Umzug werden sich rund 500 Bäcker, Handwerker und drei Fanfarenzüge beteiligen, kündigt der Vorsitzende Andreas Wippler an. "Für den Riesenstollen verwenden wir in diesem Jahr kleinere Platten als sonst." Das solle die Qualität verbessern. Auch die Verteilung des Gebäcks laufe dieses Mal anders, kündigte Wippler an. Das Stollenfest steigt am 9. Dezember, der Umzug startet um 10 Uhr vor dem Kulturpalast.

Die Termine für die Highlights des Programms:

• 29. November: Eröffnungszeremonie
• 2. Dezember: Dresdner Adventskalenderfest
• 3. Dezember: Tag der Kreuzkirche
• 9. Dezember: Dresdner Stollenfest
• 10. Dezember: Dresdner Pfefferkuchenfest
• 16. Dezember: Dresdner Pyramidenfest
• 17. Dezember: Fest der weihnachtlichen Klänge
• 19. Dezember: Weihnachten im Dresdner Rathaus
• 23. Dezember: Dresdner Weihnachtsfest der Chöre
• Heiligabend ist das Finale bis 14 Uhr

Adventlich wird es auch im Kulturpalast

Gleich gegenüber vom Striezelmarkt, im Kulturpalast, steigt immer um 17 Uhr der "Advent im Palast" der städtischen Bibliotheken. Am 1. Dezember wird dort beispielsweise zum Mitsingen von Advents- und Weihnachtsliedern eingeladen, am 4. Dezember gibt es Weihnachtsbasteln für Kinder (am 18. Dezember für Erwachsene), am 15. Dezember wird das Märchen der Schneekönigin erzählt, am 16. Dezember gibt es ein Weihnachtskonzert und vieles mehr.