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Schulleiter-Legende und Ex-Kultusminister Frank Haubitz ist tot

Frank Haubitz war jahrzehntelang Schulleiter des Gymnasiums Dresden-Klotzsche, Gewerkschaftschef und kurzzeitig auch Kultusminister in Sachsen. Kurz vor seinem Ruhestand ist er nun an Krebs gestorben.

Von Kay Haufe
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Der Dresdner Schulleiter Frank Haubitz ist tot.
Der Dresdner Schulleiter Frank Haubitz ist tot. © Sven Ellger

Dresden. Er hat gekämpft, viele Monate lang. Am Montag ist Frank Haubitz gestorben, wie seine Mutter gegenüber Sächsische.de am Donnerstag bestätigt hat.

33 Jahre war Frank Haubitz Schulleiter in Dresden-Klotzsche, erst in der Polytechnischen Oberschule (POS) an der Karl-Marx-Straße, dann im Gymnasium, das daraus hervorgegangen war. Zwischen 1998 und 2017 war Haubitz zudem Landesvorsitzender des Philologenverbandes Sachsen e. V., dem Berufsverband für Gymnasiallehrer in Sachsen. Er studierte Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Dresden und war anschließend seit 1983 als Mathematik- und Geografielehrer tätig.

Den Kampf gegen den Krebs hat der langjährige Schulleiter nun verloren. Dabei war er noch vor wenigen Tagen so hoffnungsvoll, als er im Gespräch mit Sächsische.de über die zurückliegenden Jahre in der Schule und sein nur 52 Tage dauerndes Intermezzo als Sächsischer Kultusminister im Jahr 2017 gesprochen hat. Nach Südafrika wollte er mit seiner Frau im Ruhestand reisen und nach New Orleans ebenfalls.

Im Juni 2022 hatte Frank Haubitz die Krebsdiagnose erhalten. Er schaffte mehrere Chemotherapien und eine Operation, verlor dabei aber 30 Kilogramm an Gewicht. Aufgegeben hat er nie. Haubitz wurde 65 Jahre alt.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) würdigte vor allem Haubitz' politische Arbeit: "Es bleiben große Erfolge in der Bildungspolitik des Freistaates. In der kurzen Zeit als Kultusminister hat Frank Haubitz wesentliche Weichen gestellt. Die Verbeamtung der Lehrerinnen und Lehrer gehört dazu", sagte Kretschmer am Donnerstag.

Der Austausch mit Haubitz werde ihm fehlen - die Gedanken seien nun bei der Familie des Verstorbenen, so Kretschmer weiter. "Sachsen verliert einen erfahrenen Pädagogen, einen großartigen Schulleiter, einen Kultusminister mit Durchsetzungsvermögen, einen visionären Gewerkschaftsführer und einen großartigen Menschen."

Auch Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) wünschte den Angehörigen von Haubitz "viel Kraft in dieser schwierigen Zeit". Die Nachricht vom Tod von Frank Haubitz mache ihn traurig. "Mit ihm verlieren wir nicht nur einen Lehrer und engagierten Schulleiter, sondern vor allem einen Pädagogen mit Leidenschaft, der immer die Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellte." Als Kultusminister habe Haubitz "mit Vehemenz für gute Bildung gestritten und wichtige Impulse gesetzt", so Piwarz.

Wirtschaftsminister Martin Dulig twitterte aus dem Urlaub, dass der Tod von Haubitz ihn bestürze. "Sein jahrelanger Einsatz für unsere Jugend bleibt unvergessen. Er wird uns fehlen."

Auch die SPD-Landtagsfraktion kondolierte der Familie von Haubitz. Er sei ein "echter Macher" gewesen. "Als Schulleiter zeigte er wie kaum ein zweiter, wie Schulen Eigenverantwortung und Freiräume nutzen können und wie gut das allen in der Schule tut", teilte die Fraktion via Twitter mit. "Die Leute vor Ort machen lassen und sie dabei unterstützen statt behindern: Das ist sein Vermächtnis."