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Wollte "Klima-Blockade" durchbrechen: Polizei ermittelt gegen Autofahrer in Dresden

Nachdem ein Autofahrer am Donnerstag in Dresden versucht hat, eine Blockade von "Extinction Rebellion" zu durchbrechen, ermittelt die Polizei. Wie der Protest ablief - mit Bildergalerie.

Von Theresa Hellwig & Connor Endt
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Ein Autofahrer soll versucht haben, die "Klima-Blockade" in Dresden am Donnerstagmorgen zu durchbrechen. Der Mann wurde von der Polizei gestoppt.
Ein Autofahrer soll versucht haben, die "Klima-Blockade" in Dresden am Donnerstagmorgen zu durchbrechen. Der Mann wurde von der Polizei gestoppt. © Marion Doering

Dresden. Nach dem Klimaprotest auf dem Pirnaischen Platz am Donnerstagmorgen ermittelt die Polizei gegen einen 57-jährigen Autofahrer. Der Fahrer eines Opel Corsas soll gegen 8.40 Uhr auf die Demonstranten zugefahren sein, die zu diesem Zeitpunkt am Boden saßen.

Die Polizei griff ein, um den Autofahrer zum Stoppen zu bringen. Sie habe verhindert, dass jemand verletzt wurde. Wie die Polizei mitteilt, wird gegen den Mann wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Auch wegen eines möglichen Verstoßes gegen des Versammlungsgesetz werde ermittelt.

Protest von "Extinction Rebellion" war angemeldet

Denn bei dem Protest habe es sich um eine legitime, angemeldete Demonstration gehandelt, berichtet Polizeisprecher Marko Laske. Wer eine nicht-verbotene Versammlung versucht, zu verhindern oder zu vereiteln, kann laut §22 im Sächsischen Versammlungsgesetz mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe bestraft werden.

Ab kurz nach acht Uhr hatten am Donnerstagvormittag, dem 2. November, Klimademonstranten von "Extinction Rebellion" den Pirnaischen Platz blockiert. Rund 20 Protestierende haben dabei insgesamt vier Mal die Straße blockiert, für jeweils sieben Minuten. Nacheinander haben sie sich dabei auf die unterschiedlichen Fahrspuren am Pirnaischen Platz gesetzt oder gestellt; so zum Beispiel auf die Wilsdruffer und die Grunaer Straße.

Dem Bericht einer Fotoreporterin zufolge hatte der Autofahrer damit argumentiert, ein Elektro-Auto zu fahren. Von dem Vorfall abgesehen, soll sich der Berufsverkehr zwar kurzzeitig aufgestaut haben. Die Autofahrer sollen jedoch weitestgehend gelassen auf die Aktion reagiert haben. Es sei nur wenig gehupt worden.

Die Klimaprotestgruppe "Extinction Rebellion" hat am Donnerstag in Dresden protestiert.
Die Klimaprotestgruppe "Extinction Rebellion" hat am Donnerstag in Dresden protestiert. © Marion Doering (Archiv)
Die Protestierenden setzten sich immer für wenige Minuten auf unterschiedliche Straßen am Pirnaischen Platz.
Die Protestierenden setzten sich immer für wenige Minuten auf unterschiedliche Straßen am Pirnaischen Platz. © Archivfoto: Marion Doering
Ein Autofahrer fuhr auf die Blockade zu.
Ein Autofahrer fuhr auf die Blockade zu. © undefined
Christian Bläul, der sich auch bei der "Letzten Generation" engagiert, nahm an der Aktion teil.
Christian Bläul, der sich auch bei der "Letzten Generation" engagiert, nahm an der Aktion teil. © Marion Doering (Archiv)
Mit den siebenminütigen Unterbrechungen wollten die Protestler darauf hinweisen, dass die Stadt Dresden und der Energieversorger Sachsen-Energie zwar schon seit Jahren auf die Klimaneutralität hin planen, aber noch keine relevante Menge Treibhausgase eingespart wurden, so die Demonstranten.
Mit den siebenminütigen Unterbrechungen wollten die Protestler darauf hinweisen, dass die Stadt Dresden und der Energieversorger Sachsen-Energie zwar schon seit Jahren auf die Klimaneutralität hin planen, aber noch keine relevante Menge Treibhausgase eingespart wurden, so die Demonstranten. © Marion Doering

Mit den siebenminütigen Unterbrechungen wolle man darauf hinweisen, dass die Stadt Dresden und der Energieversorger Sachsen-Energie zwar schon seit Jahren auf die Klimaneutralität hin planen, aber noch keine relevante Menge Treibhausgase eingespart wurden, so die Demonstranten.

Die Blockade war bei der Versammlungsbehörde angezeigt. Während der Aktion wollten die Demonstranten nach eigenen Angaben Bonbons und Info-Flyer zur Klimakrise an die Autofahrer reichen. Straßenbahnen und Fahrradfahrer sollten ungehindert passieren können.