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Neuer, schneller, besser: Dresdner Uniklinikum bekommt fast zwei Millionen teuren MRT

Das Universitätsklinikum in Dresden hat einen neuen MRT bekommen. Wofür das vier Tonnen schwere Medizingerät künftig eingesetzt wird.

Von Connor Endt
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Oberärztin Dr. Gabriele Hahn vom Dresdner Uniklinikum hat den neuen MRT am Freitag in Empfang genommen.
Oberärztin Dr. Gabriele Hahn vom Dresdner Uniklinikum hat den neuen MRT am Freitag in Empfang genommen. © Christian Juppe

Dresden. Gabriele Hahn schaut mit zusammengekniffenen Augen in den Himmel. Vor ihr baumeln über vier Tonnen Stahl, Kabel und Plastik an einem Eisenseil in der Luft. Die in rosa Plastikfolie verpackte Ladung schwankt hin und her, denn es ist windig in Dresden.

Hahn ist Oberärztin in der Kinderradiologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus. Ihre Abteilung hat am Freitagmittag einen neuen MRT bekommen, ein Laster hat den Apparat in die Pfotenhauerstraße geliefert. Jetzt soll ein Kran das Medizingerät in das Untergeschoss hinablassen, dorthin, wo Gabriele Hahn und weitere Mitarbeiter gerade stehen.

Ein Mitarbeiter koordiniert den MRT-Transport.
Ein Mitarbeiter koordiniert den MRT-Transport. © Christian Juppe

Der alte MRT wurde bereits am Morgen per Kran aus dem Untergeschoss gehoben und verladen. Ein österreichischer Händler wird das Gerät in Leipzig lagern und danach weiterverkaufen.

Bessere Aufnahmen in kürzerer Zeit

"Unser alter MRT war 17 Jahre lang in Betrieb, ist jetzt aber überholt", sagt Hahn. Der Nachfolger sei auf dem neuesten technischen Stand, könne Bilder schneller und in viel höherer Qualität aufnehmen. "Wir können damit sogar den Daumen eines Neugeborenen darstellen", sagt die Oberärztin.

Der neue MRT kostet 1,9 Millionen Euro, die der Freistaat bezahlt hat. Die Abkürzung MRT steht für Magnetresonanztomograph. Mit dem neuen MRT werden Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre am Universitätsklinikum untersucht. Ärzte können bei der MRT-Untersuchung Tumore, Fehlbildungen am Schädel oder der Wirbelsäule und Probleme mit dem Nervensystem entdecken. Aber auch Notfälle aus der Kinderklinik und der Kinderchirurgie werden an dem neuen Gerät untersucht.

Großer Umbau in der Kinderradiologie

Gabriele Hahn atmet lange aus. Das neue MRT hat das Untergeschoss von Haus 21 sicher erreicht. Fünf Männer mit Bauhelmen schieben den Apparat vorsichtig an seinen neuen Einsatzplatz. Einige Tage zuvor wurde im Untergeschoss ein Durchgang gesägt, um das neue MRT transportieren zu können.

Fünf Männer braucht es, um das neue Gerät zu seinem künftigen Einsatzort zu bringen.
Fünf Männer braucht es, um das neue Gerät zu seinem künftigen Einsatzort zu bringen. © Christian Juppe

Mit dem Einsatz des neuen Geräts wird auch die Station grundlegend umgebaut. Eine Wand des Wartebereichs ist bereits mit Giraffen, Nashörnern und Affen beklebt. Das Uniklinikum hat einen Beamer angeschafft, um Videos auf den MRT zu projizieren.

"Hier wird alles neu gestaltet, speziell für unsere jungen Patienten", erklärt Hahn. "So können wir den Kindern hoffentlich die Angst nehmen, wenn sie in den MRT steigen müssen."

MRT wird ab Mai eingesetzt

In den nächsten Tagen wird der neue MRT eingestellt. Gabriele Hahn rechnet mit einer Einarbeitungszeit von einer guten Woche für ihre Mitarbeiter. Ab Mai soll das neue MRT dann regelmäßig bei Untersuchungen zum Einsatz kommen.