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Dresden will Straßenmusik stark einschränken

Von der Prager Straße bis zur Hauptstraße hagelt es Beschwerden wegen zu lauter Straßenmusiker. Jetzt reagiert die Stadt - und plant neue Regeln.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Dresden will die Lärmbelästigung durch zu laute Straßenmusiker reduzieren und plant neue Regeln.
Dresden will die Lärmbelästigung durch zu laute Straßenmusiker reduzieren und plant neue Regeln. © Sven Ellger (Archiv)

Dresden. Die Dresdner Stadtverwaltung reagiert auf die zahlreichen Beschwerden gegen zu laute Straßenmusiker. Mehrere Innenstadtbereiche sollen in Zukunft komplett als Bühne entfallen - für alle Künstler, als auch Nicht-Musiker. Darüber hinaus sollen in Teilen auch Verstärker verboten werden.

"Gewerbetreibende beschweren sich nach wie vor, dass sie ihrer Geschäftstätigkeit nur eingeschränkt nachgehen können. Gäste in Hotels oder Tagungsteilnehmende beschweren sich über die Intensität der Darbietung und empfinden diese ebenfalls als sehr ruhestörend", so die Stadt. Gehäuft hätten sich die Beschwerden vor allem an der Prager Straße, der Weißen Gasse, auf dem Neumarkt, am Jüdenhof, auf dem Schloßplatz sowie auf der Hauptstraße.

Musik-"Mittagspause" zwischen 13 und 15 Uhr

Daher soll nun schnellstmöglich jene Satzung geändert werden, die die Straßenkunst in Dresden regelt. Geplant ist unter anderem die Unterscheidung zwischen Straßenmusik und Straßenkunst mir musikalischer Umrahmung. Für Straßenmusiker ist eine spielfreie "Mittagspause" zwischen 13 und 15 Uhr vorgesehen. Davon ausgenommen ist lediglich die Augustusbrücke als Auftrittsort. Straßenkunst mit musikalischer Umrahmung soll weiterhin zwischen 9.30 und 22 Uhr möglich sein - jeweils von der halben bis zur vollen Stunde, also maximal 30 Minuten am Stück.

Darüber hinaus soll die Straßenmusik leiser werden. So schlägt die Stadt vor, Verstärker auf der südlichen und nördlichen Prager Straße, am Jüdenhof sowie am Schloßplatz zu verbieten. In den anderen Spielbereichen dürften Verstärker bis 20 Uhr eingesetzt werden. Bei Straßenkunst mit musikalischer Umrahmung wären Verstärker weiterhin gestattet.

Komplett verzichten sollen Straßenmusiker und Straßenkünstler, die eine musikalische Umrahmung wünschen, auf den südöstlichen Wiener Platz vorm Hauptbahnhof, die Prager Straße vor der "Prager Spitze" und im Bereich der Brunnen sowie die Fläche an der Schloßstraße vorm Taschenbergpalais als Spielorte.

Der zuständige Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) spricht von einem Kompromissvorschlag: "Mit dem vorliegenden Satzungsentwurf wollen wir einerseits die Ausübung von Straßenkunst ermöglichen, andererseits aber auch die Belange von Anwohnenden und Gewerbetreibenden berücksichtigen." Vor allem die mit der Ausübung von Straßenmusik verbundene Lautstärke, insbesondere beim Einsatz von Verstärkeranlagen, werde häufig als Belästigung empfunden und sei Gegenstand vieler Beschwerden gewesen.

Im März soll der Stadtrat über die neue Satzung entscheiden.