Dresden
Merken

Energiekrise: Dresdner Bäderbetrieb lässt Saunen geschlossen

Gesundes Schwitzen ist in den Dresdner Schwimmhallen derzeit nicht möglich. Um Energie zu sparen, wurde auch die Wassertemperatur gesenkt. Wie andere Sauna-Betreiber mit der Energiekrise umgehen.

Von Nora Domschke
 4 Min.
Teilen
Folgen
Die Saunen in den Dresdner Schwimmhallen sind seit Mai geschlossen. Wann sie öffnen, ist noch unklar.
Die Saunen in den Dresdner Schwimmhallen sind seit Mai geschlossen. Wann sie öffnen, ist noch unklar. © Christian Klose/dpa (Symbolbild)

Dresden. Die kältere Jahreszeit hat in Dresden Einzug gehalten - ebenso wie die Saison der Saunen. Wen es fröstelt und wer sich gesund schwitzen will, wird in den Dresdner Schwimmhallen allerdings vor verschlossenen Türen stehen. Die Dresdner Bäder GmbH hat ihre fünf Sauna-Anlagen nach der Sommerpause noch nicht wieder in Betrieb genommen.

Die Saunen im Georg-Arnhold-Bad, in der Schwimmhalle Bühlau, im Elbamare, im Nordbad und im Schwimmkomplex Freiberger Straße sind seit Mai zu. Und werden es wohl vorerst auch bleiben. "Die Sauna ist derzeit aufgrund von Energiesparmaßnahmen nicht geöffnet", schreibt die Bäder GmbH auf ihrer Internetseite.

Wann sie wieder öffnen, kann Sprecherin Silke Hoppe zurzeit nicht sagen. "Derzeit können wir keinen konkreten Öffnungstermin benennen, Energiesparen ist weiterhin das große Thema. Dennoch suchen wir gegenwärtig nach einer Lösung." Wie die aussehen könnte, lässt Hoppe offen.

Welche weiteren Einschränkungen gibt es?

Dass die Saunen der Bäder GmbH geschlossen bleiben, ist nur eine weitere Folge der aktuellen Energiekrise. Um den Verbrauch zu reduzieren, wurde bereits im April die Wassertemperatur in den Schwimmerbecken heruntergeregelt. Wer seine Bahnen ziehen will, muss mit 26 Grad Celsius zurechtkommen. Diese Vorgabe gilt bundesweit einheitlich. Das betrifft demnach auch die Schwimmkurse für die Dresdner Kinder. Seit 30. August findet das Schulschwimmen wieder regulär in den Lehrschwimmbecken statt.

Wer in Dresden derzeit eines der sechs Hallenbäder besucht, kann entscheiden, ob er ins Schwimmbecken mit 26 Grad Celsius geht oder in ein Erlebnisbecken mit 29 Grad Celsius. In den Kursbecken herrschen ebenfalls 29 Grad Celsius, in den Kinderbecken bleibt es unverändert bei 32 Grad Celsius. Mit 23 Grad ist es in den Umkleidekabinen am kühlsten. Da hilft nur schnelles Aus- und Anziehen.

Die gute Nachricht: "Weitere Temperaturabsenkungen können nicht vorgenommen werden", sagt Silke Hoppe. Und ergänzt: "Viele Besucher zeigen Verständnis für die derzeitige Situation, worüber wir sehr dankbar sind." Dennoch gebe es auch Nachfragen und Beschwerden, räumt die Sprecherin ein.

In Radebeul hatten sich zuletzt Eltern aus dem Dresdner Umland darüber beschwert, dass ihre Kinder frieren. Nach einem Monat Testphase hat das Schwimmbad Kroko-Fit entschieden, dass das Wasser ab Oktober wieder 27 Grad warm sein wird.

Wie gehen andere Sauna-Betreiber mit den gestiegenen Energiekosten um?

Nach einer mehrmonatigen Sommerpause hat die Sauna in Gerbers Kurbad in Dresden-Laubegast seit diesem Dienstag wieder geöffnet. Saunameister Jörn Kotschenreuther hat zur neuen Saison allerdings seine Preise angepasst. Für einen vierstündigen Besuch, bei dem die Gäste eine Finnische Sauna und eine Dampfsauna nutzen können, werden nun 20 Euro fällig. Bislang waren es 16 Euro. Für jede weitere Stunde kassiert der Saunameister drei Euro ab. Kinder bis 15 Jahre bezahlen sieben Euro für vier Stunden, Schüler und Studenten ab 16 Jahre 15 Euro.

"Die Anpassung ist nicht nur wegen der gestiegenen Energiekosten nötig", sagt Kotschenreuther. Auch mit Blick auf die Inflation müsse er seine Preise erhöhen, damit die Sauna wirtschaftlich bleibt. Dafür habe er berechnet, wie viel Strom er benötigt und welche Kosten damit jetzt verbunden sind. Auf dem Dach hat die Sauna eine Solaranlage, die im Winter aber nur eingeschränkt Energie liefert. Etwas komplizierter sei die Berechnung des Gasverbrauches und der damit verbundenen Kosten, die für Heizen und Warmwasser anfallen. "Ich werde sehen, ob die Erhöhung so passt oder ob ich die Preise noch einmal nach oben verändern muss."

Allerdings gibt es dabei natürlich Grenzen, denn ist der Eintritt zu teuer, besteht das Risiko, dass Kunden von einem Saunabesuch absehen. Allerdings zeichne sich bereits jetzt schon ab, dass etliche Saunagäste, die sonst in den städtischen Einrichtungen waren, nun zu ihm kommen. "Es waren schon Kunden da, die nachgefragt haben."