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Erst trocken, dann viel Regen: Trotzdem sehr gute Ernte im Dresdner Hochland

Landwirt Mauritz von Grundherr arbeitet dieses Jahr erstmals mit der Dresdner Mühle zusammen. Und er gönnt den Feldern im Dresdner Nordosten gerade einen Urlaub. Wie der aussieht und was dort wächst.

Von Kay Haufe
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Am Freitag wurde am Triebenberg im Schönfelder Hochland  Mais geerntet.
Am Freitag wurde am Triebenberg im Schönfelder Hochland Mais geerntet. © Marion Doering

Dresden. Mauritz von Grundherr denkt grundsätzlich positiv. Der Landwirt ist extrem vom Wetter abhängig, hält vom Jammern aber gar nichts. Dieses Jahr sei das beste Beispiel, dass trotz Trockenheit im Juni und zu viel Regen im August am Ende eine sehr gute Ernte herauskommen kann. "Der Augustregen kam dem Mais zugute, der hat sich wunderbar entwickelt", sagt der Geschäftsführer der Gutsverwaltung Schönfelder Hochland. Die Maiskolben seien komplett mit Körnern gefüllt, was in den Vorjahren nicht der Fall war. Gerade wird überall auf den Feldern zwischen Weißig, dem Triebenberg und Zaschendorf Mais geerntet, große Traktoren fahren die Körner zum Firmengebäude nach Weißig. Noch bis in den Oktober haben die Landwirte damit zu tun.

Überdurchschnittliche Erträge haben auch Winterweizen und -gerste erbracht, sagt von Grundherr. Allerdings seien die Weltmarktpreise durch Exporte aus der Ukraine und anderer Schwarzmeer-Länder stark gefallen. Er freut sich, dass rund 20 Prozent der Weizenernte von sehr guter Qualität dieses Jahr von der Dresdner Mühle verarbeitet werden. Diese Zusammenarbeit ist neu. "Sie hilft, die Regionalität der Produkte zu stärken."

Lediglich die Braugerste habe auf den Feldern im Hochland unter der Trockenheit im Frühsommer gelitten und habe nur niedrige Erträge erbracht.

Neben der Maisernte sind die Landwirte gerade voll mit der Aussaat des Wintergetreides beschäftigt. Die ersten kleinen Pflänzchen sind bereits gut auf dem Feld zwischen Weißig und Bühlau sichtbar.

Auf anderen Flächen der rund 2.000 Hektar Acker- und Grünland des Hochland-Betriebes wachsen indes ganz andere Pflanzen. Lila blühende Phacelia und Sonnenblumen ziehen rund um Schönfeld nicht nur Bienen und andere Insekten an, sie sind neben Ramtillkraut, Rauhhafer und Sudangras auch die perfekte Gründung. "Wo sie wachsen, ist es wie Urlaub für den Boden", erklärt von Grundherr. Die Zwischenfrüchte verhindern unter anderem, dass sich Unkraut ausbreitet, helfen gegen Fadenwürmer im Boden und werden im Frühjahr als Grünmasse eingearbeitet. "Es ist wichtig, unsere Böden gut zu pflegen, um weiter gute Erträge zu erhalten." Zudem böten die Pflanzen im Winter Rückzugsmöglichkeiten für Insekten.

Mauritz von Grundherr zwischen blühender Phacelia und Sonnenblumen. Die Zwischenfrüchte sind wichtig für den Boden.
Mauritz von Grundherr zwischen blühender Phacelia und Sonnenblumen. Die Zwischenfrüchte sind wichtig für den Boden. © Marion Doering

Günstig sei das Wetter 2023 auch für die Mutterkuhherde gewesen, die aus rund 100 Mutterkühen plus Jungvieh besteht. Sie haben ausreichend Futter auf den Weiden und Wiesen des Schönfelder Hochlands gefunden und es konnte genügend Futter für die Winterzeit im Weißiger Stall geerntet werden.