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Supersommer zurück in Sachsen: Jetzt kommt die Omega-Wetterlage

Eine für diese Jahreszeit ungewöhnliche Witterung hält Wolken und Regen aus Sachsen fern. Dafür ist plötzlich der Sommer wieder da. Was uns jetzt beim Wetter erwartet.

Von Stephan Schön
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Der Sommer kommt nochmal mächtig zurück - auch nach Sachsen.
Der Sommer kommt nochmal mächtig zurück - auch nach Sachsen. © dpa

Dresden/Offenbach. Die Temperaturen in Sachsen steigen derzeit wieder kräftig. Ab Mittwoch im gesamten Tiefland auf 30 Grad und mehr. Das gehe aus den Modellrechnungen des Deutschen Wetterdienstes hervor, wie Peter Zedler, Meteorologe beim DWD, im SZ-Gespräch sagt. „Sonne satt und keine Wolke“, so sein Fazit. Mindestens eine Woche lang bis übers kommende Wochenende hinweg. Weiter schauen die Wettermodelle nicht.

Eine Änderung sei aber auch Anfang kommender Woche nicht ansatzweise erkennbar. Ursache dafür ist eine Omega-Wetterlage, sagt Meteorologieprofessor Christian Bernhofer von der TU Dresden. Sie sieht auf den Wetterkarten aus wie der griechische Buchstabe Omega. „Ein kräftiges Hoch wird dabei östlich und Westlich von zwei Tiefs eingeklemmt. Also blockiert.“ Es kann sich nicht fortbewegen. Und diese Situation bleibt unter Umständen sogar wochenlang so. „Das Ende dieser Omega-Wetterlage ist derzeit noch völlig offen“, bestätigt auch er.

Was für uns hier noch einmal Hochsommer im meteorologischen Herbst bringt, schafft das Gegenteil östlich und westlich von Mitteleuropa. Dort bleiben die Tiefs an Ort und Stelle. „Es regnet zwar nicht extrem stark, aber dafür ewig. Das kann dann schon mal sechs, sieben Tage lang anhalten“, sagt Christian Bernhofer. Mit Überschwemmungen in der Folge.

Deutliche Abkühlung in den Nächten

Noch einmal ein Supersommer für den, der Urlaub hat. Es wird heiß, aber diesmal wohl ohne Hitzewarnungen, schätzt Peter Zedler. Abgesehen von einigen Städten schafft die deutliche Abkühlung in den nun schon längeren Nächten den nötigen Temperaturausgleich.

Wissenschaftler beobachten in letzter Zeit die Zunahme solch blockierender Wetterlagen. Ursache dafür ist die sich erwärmende Arktis, sagt Bernhofer. Deren Temperatur steigt schneller als im Rest der Welt. Der Temperaturunterschied von den Tropen bis zur Arktis verringert sich. Dies verändert die globalen Windströmungen. Dadurch beult sich der nordpolare Luftwirbel, der Jetstream um den Nordpol, bis weit nach Süden aus. Tiefdruckgebiete werden so umgelenkt, Hochs bleiben an Ort und Stelle, blockiert halt. (SZ/sts)