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Es gibt wieder Hoffnung für das Freibad Dölzschen in Dresden

Das Dresdner Luftbad Dölzschen steht vor dem Aus, weil kein Geld für eine teure Sanierung da ist. Jetzt wurden mehr als 3.000 Unterschriften für den Erhalt gesammelt. Für diesen gibt es durchaus Chancen.

Von Andreas Weller
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Das Luftbad Dölzschen ist beliebt, eine Petition spricht sich für den Erhalt aus.
Das Luftbad Dölzschen ist beliebt, eine Petition spricht sich für den Erhalt aus. © Dresdner Bäder GmbH

Dresden. Seit den 1980er-Jahren wird das Freibad in Dölzschen als FKK-Bad genutzt. Ende dieses Jahres läuft die Betriebserlaubnis aus. Doch die Finanzierung zur Sanierung und damit zum Erhalt ist ins Wanken geraten.

Dresdner machen sich für den Erhalt stark. Nun wurde eine Petition mit 3.013 Unterschriften an den für Sport zuständigen Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (CDU) übergeben. Dieser macht den Petenten Hoffnung.

Kai Burkhardt und Stefanie Bröhl übergeben Jan Donhauser die Unterschriftenliste für das Bad in Dölzschen.
Kai Burkhardt und Stefanie Bröhl übergeben Jan Donhauser die Unterschriftenliste für das Bad in Dölzschen. © Sven Ellger

Stefanie Bröhl und Kai Burkhardt haben Bürgermeister Donhauser die Petition mit mehr als 3.000 Unterschriften übergeben und die Wichtigkeit des Bades betont. "Wir haben Sorge, dass das Bad geschlossen wird", so Burkhardt. "Es ist ein wichtiger Ort zur Erholung vor der Haustür", so der Ingenieur.

Die Petenten sind selbst Nutzer des Bades und haben aus den Medien erfahren, dass die Zukunft düster aussieht. Denn der Bund hat eine beantragte Förderung im vergangenen Jahr abgelehnt. Dann dürfe die Stadt sich nicht alleine auf den Bund verlassen, sondern müsse die Finanzierung selbst absichern, so der Petent. "Orte wie dieses Bad sind auch wichtig für die seelische Gesundheit", so Bröhl, die Psychotherapeutin für Kinder ist. Die Stadt müsse alles dafür tun, es zu erhalten.

Weitere Petition für Erhalt des Bades in Freital gestartet

"Ich bin der erste Lobbyist für das Bad", so Bürgermeister Donhauser. "Ich werde versuchen, alles dafür zu tun, damit es erhalten wird." Aber er beschreibt auch die Schwierigkeiten. Weil das Bad alt ist, wird das Wasser ausschließlich mit Chlor gereinigt. Die heutigen Voraussetzungen fordern aber zwingend eine Wasseraufbereitungsanlage.

Ohne diese gibt es keine Betriebserlaubnis mehr. "Aber wir wollen uns beim Bund erneut um Fördergelder bewerben", so Donhauser. Stimmt der Stadtrat dem in knapp zwei Wochen zu, geht ein Antrag raus, mit dem sich Dresden um 1,5 Millionen Euro Fördermittel bewirbt. Eine komplette Sanierung, inklusive Wasseraufbereitungsanlage, kostet laut Donhauser vier Millionen Euro. Die Stadt muss also mit der Dresdner Bäder GmbH 2,5 Millionen Euro aufbringen. Diese Summe habe Donhauser bereits größtenteils eingeplant. "Davon fehlen aktuell noch 300.000 Euro."

Kai Burkhardt und Stefanie Bröhl sitzen im Gespräch Bürgermeister Jan Donhauser gegenüber.
Kai Burkhardt und Stefanie Bröhl sitzen im Gespräch Bürgermeister Jan Donhauser gegenüber. © Sven Ellger

Werde die Förderung vom Bund erneut abgelehnt, sei das aber auch noch nicht das Ende für das Bad. "Dann müssen wir eine andere Lösung präsentieren", so Donhauser. Im Klartext ist es dann eine Prioritätensetzung im Sport-Budget der Stadt. "Am Ende entscheidet der Stadtrat darüber", erklärt Donhauser. "Wir haben eine angespannte Haushaltslage und das wird 2024 nicht besser."

Der Bürgermeister betont aber auch, dass das Bad nicht nur für Dresden, sondern auch für das Umland eine Bedeutung habe. "Eine andere Petition für den Erhalt des Bades als FKK-Bad wurde in Freital initiiert." Weil diese Art der Nutzung auch auf der Kippe steht. Insgesamt machte Donhauser Mut, dass das Luftbad Dölzschen nicht abgeschrieben werden sollte.

Die Petenten waren mit wenig Mut zu dem Termin mit dem Bürgermeister gekommen, weil sie das Aus bereits als besiegelt gesehen haben. Sie gingen zufrieden. "Das ist besser als erwartet", so Kai Burkhardt. Er hoffe, dass auch der Stadtrat insgesamt die Notwendigkeit des Erhalts für das Bad sieht und, dass der Bund die Förderung bewilligt. An den im besten Fall fehlenden 300.000 Euro werde es dann schon nicht scheitern.