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"Finanzierung nicht gesichert": Auch das Freibad in Dresden-Dölzschen ist in Gefahr

Das Hallenbad in Dresden-Gorbitz könnte 2025 schließen, der Neubau in Klotzsche ist unsicher. Jetzt wankt auch noch die Sanierung des FKK-Luftbades in Dölzschen.

Von Dirk Hein
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Das Luftbad Dölzschen soll ab 2024 saniert werden. Doch momentan fehlt das Geld.
Das Luftbad Dölzschen soll ab 2024 saniert werden. Doch momentan fehlt das Geld. © PR/Dresdner Bäder GmbH

Dresden. Allmählich bekommt Dresden ein echtes Bäder-Problem. Obwohl sich der Stadtrat mehrheitlich für den vorübergehenden Erhalt der alten Schwimmhalle in Klotzsche und einen schnellstmöglichen Neubau ausgesprochen hat, ist dafür die Finanzierung noch immer unklar. Zudem haben das Rathaus und die privaten Betreiber des Elbamare-Hallenbades in Gorbitz noch immer keine Einigung über den 2025 auslaufenden Mietvertrag für das Bad erzielen können. Jetzt stocken auch die Sanierungspläne für das Freibad in Dölzschen.

Was Dresden mit dem FKK-Bad plant

Eigentlich sollte das "Luftbad Dölzschen" ab 2024 saniert werden, bereits Ende 2023 läuft die Betriebserlaubnis für das seit Mitte der 1980er-Jahre als FKK-Bad genutzte, wunderschön gelegene Bad aus. Die Technik ist in die Jahre gekommen. Der Neubau eines Edelstahlbeckens samt Wasseraufbereitungsanlage - bisher wurde in dem Becken in erster Linie gechlort - wird etwa 3,2 Millionen Euro kosten.

Der Plan der Stadt sah vor, dass im Jahr 2024 die Bauarbeiten stattfinden und die Anlage 2025 wieder geöffnet werden kann. Ob weiterhin als FKK-Bad oder nicht, diese Entscheidung stehe laut Bäder GmbH noch aus. "Wir haben im Dresdner Westen eine große Nachfrage nach Textilbadeangeboten", so der Sprecher der Dresdner Bäder, Lars Kühl. Protest dagegen gab es von den Nacktbadern vor Ort. Eine Petition mit über 1.200 Unterschriften fordert den Erhalt des Bades als FKK-Bad.

Finanzierung vorerst gescheitert

Für die Sanierung des Bades hatte die Stadt Fördermittel Höhe von 1,2 Millionen beantragt. Den Rest wollte das Rathaus aus Eigenmitteln aufbringen. Doch daraus wird vorerst nichts: "Der Fördermittelantrag aus dem Jahr 2022 zur Förderung des Projektes aus einem Bundesprogramm wurde im Januar des Jahres 2023 abgelehnt", antwortet OB Dirk Hilbert (FDP) auf eine Anfrage von Linke-Fraktionschef André Schollbach.

Nun werde eine Neubeantragung der Fördermittel angestrebt. "Sollten keine Fördermittel ausgereicht werden, ist die Finanzierung nicht gesichert", teilt in Hilbert abschließend mit.

Die Linken im Rat wollen das nicht akzeptieren. "Das Bad ist wirklich idyllisch. Viele Menschen schätzen die entspannte Atmosphäre. Es muss alles getan werden, um dieses traditionsreiche Bad zu erhalten. Es ist einer der Orte, die unsere Stadt liebenswert machen", so Schollbach.

Warum die Bäder in Not geraten

Seit Jahren steigen die Kosten für die Dresdner Bäder und die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) immer stärker. Beides konnte die Stadt viele Jahre über die Gewinne der Drewag-Stadtwerke ausgleichen. Mittlerweile gelten feste Obergrenzen.

Weil sowohl Bäder als auch DVB unter anderem wegen gestiegener Personal- und Energiekosten damit nicht auskommen können, muss Dresden immer mehr Geld aus dem eigentlichen Haushalt zur Verfügung stellen. Weil dort aber an vielen Stellen Geld fehlt, werden die Konflikte immer deutlicher. Zuletzt hatten die DVB ein extremes Sparkonzept erarbeitet, was im schlimmsten Fall droht.