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Fahrbare Konstruktion: Pillnitzer Kamelie aus gläsernem Winterhaus befreit

Europas älteste Kamelie im Schlosspark Pillnitz wurde von ihrem fahrbaren gläsernen Winterhaus befreit. Besucher des Parks am Rande Dresdens können sie nun wieder im Freien bestaunen.

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Über 200 Jahre ist die Pillnitzer Kamelie bereits alt und gilt damit als die älteste und größte ihrer Art nördlich der Alpen.
Über 200 Jahre ist die Pillnitzer Kamelie bereits alt und gilt damit als die älteste und größte ihrer Art nördlich der Alpen. © dpa/Robert Michael

Dresden. Es ist jährlich ein kleines Highlight im Schlosspark Pillnitz, wenn die über 200 Jahre alte Kamelie sozusagen aus ihrem Winterschlaf geholt wird. Ein fahrbares gläsernes Winterhaus schützt die Pflanze, damit sie den Winter bei vier bis sechs Grad verbringen kann.

Das Spektakel, das jährlich viele Besucher anzieht, dauert meist zehn Minuten. Die beiden riesigen Flügeltore des Winterhauses öffnen sich und das 54 Tonnen schwere Haus setzt sich langsam in Bewegung. Die Glas-Stahl-Konstruktion ist auf Schienen gelagert und wird zurückgefahren, bis die zwölf Meter breite und neun Meter hohe Kamelie wieder im Freien steht.

Die klimatisierte Hülle dient seit 1992 dem Überwintern des Gewächses. Der Klimacomputer des über 13 Meter hohen Gewächshauses übernimmt vollautomatisch die Steuerung von Temperatur, Belüftung, Luftfeuchte und Beschattung.

In der Blütezeit von Mitte Februar bis Mitte April schmücken zehntausende Blüten die Kamelie. Ihre ungefüllten Blüten sind glockenförmig, duften nicht und leuchten karminrot. Die Pillnitzer Kamelie gilt als die älteste und größte ihrer Art nördlich der Alpen. Das Teegewächs war um 1780 nach Pillnitz gelangt und 1801 ausgepflanzt worden. (SZ/juj)