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Geiselnahme in Dresden: Täter bedrohte weitere Frau mit Waffe

David W. hat am 10. Dezember noch vor der Geiselnahme in der Altmarkt-Galerie eine weitere Geisel genommen und eine Frau mit einer Waffe bedroht. Das sind die neuen Erkenntnisse zum Tag der Geiselnahme.

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Am 10. Dezember nahm David W. in der Dresdner Altmarkt-Galerie zwei Geiseln. Nun sind neue Erkenntnisse zum Tattag veröffentlicht worden.
Am 10. Dezember nahm David W. in der Dresdner Altmarkt-Galerie zwei Geiseln. Nun sind neue Erkenntnisse zum Tattag veröffentlicht worden. © Roland Halkasch

Dresden. Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizeidirektion Dresden ermitteln weiter wegen des Verdachts des Totschlags und der Geiselnahme in Dresden vom 10. Dezember 2022. Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizeidirektion Dresden konnten durch ihre Ermittlungen weitere Abläufe des Tattages rekonstruieren.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der 40-jährige David W., der bei dem Einsatz verstarb, bereits im Foyer des Ammonhofs einen 46-jährigen Mann mit einer Schusswaffe bedrohte. Das Opfer, das im Objekt arbeitete, musste W. unter Vorhalt der Schusswaffe zu den Räumen von Radio Dresden führen.

Als der Täter dort mehrfach gegen die Tür des Senders schoss, gelang dem Mann schließlich die Flucht. Er blieb unverletzt. Die Staatsanwaltschaft Dresden bewertet dieses Geschehen im Ammonhof als versuchte Geiselnahme.

Bislang unbekannt: Frau mit Schusswaffe bedroht

Als der David W. nicht in die Räume des Senders gelangte, ließ er schließlich von seinem Vorhaben ab. Im Bereich der Uhlandstraße soll sein Auto neben einer 50-jährigen Fußgängerin gestoppt haben, die Frau mit einer Schusswaffe bedroht und die Herausgabe ihres Handys gefordert haben.

Als die Frau laut um Hilfe rief, flüchtete der Täter mit seinem Fahrzeug. Die Staatsanwaltschaft Dresden bewertet diese Tat als versuchten schweren Raub.

Bekannt ist, dass W. später in der Altmarkt-Galerie ein neunjähriges Kind und eine Angestellte als Geisel genommen hat. Beide blieben bei dem Zugriff der Polizei in dem im Shoppingcenter unverletzt. Der Geiselnehmer war dort von Spezialkräften überwältigt und schwer verletzt worden. Er starb kurz darauf.

Kriminaltechniker des Landeskriminalamtes haben zwischenzeitlich die Tatwaffe untersucht. Die weiteren Ermittlungen, unter anderem zur Herkunft der Waffe, dauern an und werden jedoch laut Staatsanwaltschaft noch einige Zeit in Anspruch nehmen. (SZ/juj/mja)