Dresden. Google ist noch nicht fertig mit Dresden. Die Stadt erscheint zwar wie eh und je auf der Google-Landkarte, man kann sich ihr auch problemlos durch die Kartenvergrößerung nähern. Doch nicht alle üblichen Funktionen sind auf den ersten Blick verfügbar. Wer das kleine gelbe Street-View-Männchen aus der rechten unteren Ecke am frühen Dienstagnachmittag auf die Dresden-Karte zog, bekam nichts anderes angezeigt als unmittelbar zuvor - Aufnahmen aus dem Jahr 2008.
Dresden noch ohne Street View-Markierung
Das heißt, es fehlten die bekannten blauen Linien auf den Straßen, die anzeigen, dass es von diesen Straßen Street-View-Aufnahmen gibt. Für Leipzig gab es sie zu dieser Zeit, für Teile von Berlin auch. Doch für die meisten deutschen Großstädte, darunter auch Köln, Hamburg und München, gab es noch keine Informationen darüber, wo Google unterwegs war, um neue Street-View-Aufnahmen zu machen.
Dabei teilte der Internetdienst am Dienstag mit, neue Aufnahmen seien online. Sie stammen demnach aus dem vergangenen Jahr. Es soll sich um Straßen und Sehenswürdigkeiten der größten deutschen Städte handeln. Zu dieser Liste gehört auch Dresden.
Antonstraße vor der Sanierung 2022
Führt man das kleine gelbe Street-View-Männchen per Maus an eine bestimmte Stelle in Dresden und lässt es dort los, offenbart sich: Google war natürlich auch in der sächsischen Landeshauptstadt unterwegs, und es sind neue Bilder hinterlegt. Alle neuen Fotos hochzuladen, dauere mehrere Stunden, erklärte der Internetdienst. Nach und nach werden sie also auftauchen, auch die blauen Linien.
In Dresden zum Beispiel neu: der Postplatz, jetzt mit dem Motel One und weiteren Neubauten; der Straßburger Platz samt Einkaufszentrum SP1; das neue, spitz zulaufende Haus an der Ecke Bautzner Straße/Prießnitzstraße; das Lahmannsanatorium mit sanierten Bauten.
Noch im alten Zustand waren dagegen am Dienstagnachmittag Antonstraße und Schlesischer Platz. Die Aufnahmen im Internet zeigten die Antonstraße mit gelben Baustellenzäunen auf den Fußwegen zwischen Albertplatz und Schlesischem Platz, Baumaschinen waren noch nicht zu sehen.
Das heißt, die Aufnahmen stammten etwa von Ende Juni/Anfang Juli - aus der Zeit vor dem Start der Bauarbeiten an der Antonstraße, die im Sommer 2022 stattfanden. Damals wurde die Straße zwischen Schlesischem Platz und der Kreuzung Antonstraße/Leipziger Straße samt den Schienen komplett erneuert.
Google erklärt, die Fotofahrten seien noch nicht abgeschlossen. Auf einer speziellen Erklärseite zu Street View heißt es zusätzlich, seit Juni und noch bis Oktober seien die Kameraautos in Sachsen unterwegs, unter anderem in Dresden, Chemnitz, Meißen und der Sächsischen Schweiz.
Wer wie schon bei der ersten Street View-Version aus dem Jahr 2010 wieder dagegen ist, sein Haus oder Grundstück bei dem Internetdienst zu zeigen, muss der Veröffentlichung aktiv widersprechen. Die alten Anträge gelten nicht mehr, neuer Widerspruch ist nötig.
Der Widerspruch kann per Mail, per Internet-Formular oder per Post erfolgen. Google erklärt das in seinen Richtlinien. Dort ist auch das entsprechende Formular hinterlegt. Die Mailadresse für den Widerspruch lautet [email protected].