Dresden. Ein Mann betritt ein Juwelier-Geschäft und überreicht dem Mitarbeiter einen Zettel. Dort weist der vermeintliche Kunde darauf hin, eine Handgranate bei sich zu haben. Er will Geld. Diese Szene hat sich am Montagnachmittag am Dresdner Altmarkt abgespielt.
Sinngemäß habe auf dem Zettel gestanden, dass alle sterben, wenn er das Geld nicht bekomme, teilte die Polizei mit. Sinngemäß deshalb, weil die Drohung in schlechtem Deutsch formuliert war. Das Personal nahm den Mann allerdings nicht ernst, setzte ihn vor die Tür und rief die Polizei. Als die Mitarbeiter ihn aus dem Laden beförderten, soll er noch gedroht haben, später wiederzukommen - diesmal mit einer in Tschechien gekauften Granate, um diese im Geschäft zur Explosion zu bringen, soll er gesagt haben.
Drohung mit 1,9 Promille Alkohol
Die alarmierten Beamten konnten den 55-jährigen Tschechen widerstandslos festnehmen. Er stand deutlich unter Alkoholeinfluss, so die Ermittler. Ein Test ergab 1,9 Promille. Eine Handgranate fanden sie bei dem betrunkenen Erpresser nicht.
Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat Haftbefehl beantragt. Ein Ermittlungsrichter kam dem Wunsch am Dienstag nach und ordnete gleichzeitig die sofortige Haft an. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Tschechen versuchte räuberische Erpressung und Bedrohung vor. Die Ermittlungen dauerten an und würden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es am Mittwoch.