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Kaffee aus Sirup in wenigen Sekunden: So wollen drei junge Dresdner bei Kunden punkten

Mit dem Sirup "Coby's" kommt ein neues "Wundergetränk" aus Dresden. Statt Kaffee zu kochen, kann man einfach Kaffee-Sirup aufgießen. Doch wer steckt hinter dieser Erfindung?

Von Julia Vollmer
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Martin Emmrich, Maximilian Buder und Bruno Stein (v.l.) haben den Kaffee-Sirup Coby's erfunden.
Martin Emmrich, Maximilian Buder und Bruno Stein (v.l.) haben den Kaffee-Sirup Coby's erfunden. © Matthias Rietschel

Dresden. Für viele Dresdnerinnen und Dresdner gehört der Kaffee am Morgen dazu wie Zähneputzen und Haare kämmen. Wer eine Kaffeemaschine hat, muss für die Zubereitung ein bisschen länger Zeit einplanen, bis das schwarze Zaubergetränk durchgelaufen ist. Drei junge Männer aus Dresden haben sich jetzt vorgenommen, die Zeit am Morgen zu verkürzen. Mit ihrem Kaffeesirup Coby's soll der Kaffee "nur" noch aufgegossen werden. Egal ob mit heißem oder mit kaltem Wasser. Also als warmer Seelentröster im Winter oder als kalte Erfrischung im Sommer.

Das Aufbrühen ist einfach: ein bis zwei Kaffeelöffel in eine Tasse oder Glas füllen und dann mit heißem oder kalten Wasser aufgießen. Und so eine Flasche Sirup hält eine Weile, etwa 30 Tassen können gebrüht werden. "Da relativiert sich der Preis von rund 20 Euro schnell", finden die drei Jungunternehmer.

Erfolgreich in den sozialen Netzwerken

"Wir kennen uns seit der fünften Klasse und haben zusammen 2020 unser Abi gemacht", erzählt Bruno Stein, der zusammen mit seinen Freunden Martin Emmrich und Maximilian Buder "Coby" gegründet hat. Genau in diese Zeit fiel die Corona-Pandemie. "In der Corona-Zeit konnten wir, wie viele andere, nicht viel machen außer Kaffee trinken", sagt der 23-Jährige mit einem Schmunzeln.

Um die Langeweile der Pandemie zu besiegen, begannen sie damit, Videos mit Kaffee-Rezepten aus den Kinderzimmern bei Instagram und bei TikTok hochzuladen. Irgendwann ziemlich erfolgreich. Hunderte Kaffeerezepte haben sie gepostet. Jeden Tag eins, und so kamen schnell viele Follower zusammen. Bei Instagram sind es derzeit 1.809 Beiträge und 950.000 Follower.

Kaffee-Sirup ist in anderen Ländern bereits verbreitet

Maximilian Buder brach dann, als es die Pandemie-Bestimmungen wieder zuließen, zu einer Asien-Reise auf. Genau dort lernte er Coffee-Shops kennen, in denen schon rein aus Platzgründen der Kaffee mit Sirup hergestellt wurde. Teilweise waren die Läden so klein, dass dort eine große Barista-Maschine keinen Platz gefunden hätte. Der Sirup war die Alternative, sagt er.

"In Osaka in Japan wurde in einem kleinen versteckten Restaurant perfekter Kaffee zubereitet, ohne Kaffeemaschine, stattdessen mit Kaffee-Konzentrat", erinnert sich Max. Zurück in Deutschland stand schnell fest: Das ist eine gute Idee auch für Dresden. Zusammen mit einem Lebensmittelchemiker entwickelten die drei dann die Rezeptur für ihr eigenes Kaffee-Konzentrat.

"Aktuell gibt es den Kaffeesirup in mehreren Geschmacksrichtungen: den klassischen Kaffee, Karamell, Vanille und Haselnuss", zählt Bruno Stein auf. Zur Zeit seien alle mit Koffein, aber es sei auch eine entkoffeinierte Variante ist geplant. "Wir haben auch einen Abfüller in Bonn gefunden, der mit uns gut zusammenarbeitet", sagt Stein.

Wie man Produkte an die Leute bringt, wissen die drei Jung-Gründer aus der Wissenschaft. Sie alle studieren Betriebswirtschaftslehre in Dresden. Sie konnten in den sozialen Netzwerker auf sich aufmerksam machen - und vertreiben ihren Kaffee aktuell auch nur online. Eine neue Zielgruppe sehen sie auch: Menschen, die viel auf Reisen sind mit dem Camper oder Zelt. "Unser Sirup kann einfach auch unterwegs genutzt werden, ohne Kaffeemaschine."