Neueröffnung in Dresden: Bei "Maria's Croissant" gibt's mehr als süße Gebäcke
Dresden. Schon beim Betreten des Ladens schlägt einem eine gewisse Beschwingtheit entgegen. Hinter dem Tresen steht die Frau, die ab hier jetzt morgens im Wechsel mit den anderen kleine Gebäcke dreht, nach denen für gewöhnlich alle verrückt sind: Croissants. Das "Maria's Croissants" ist neu auf der Königsbrücker Straße 70 in der Neustadt.
Der Laden, in dem sich vorher die Kette "Backwerk" befand, ist modern und liebevoll eingerichtet, ein kleines Plüsch-Croissant empfängt die Gäste mit einem Lächeln - genauso wie Inhaberin Mariya Flechs und ihre beiden Mitarbeiterinnen. Und obwohl der Laden im Gewimmel der Königsbrücker Straße gar nicht so sehr auffällt, hat er schon so einige Fans, die gern wiederkommen.
Die Inspiration kam der Inhaberin im Nachbarland Polen. "Ich war in Breslau und war in einem ähnlichen Café. Ich dachte, das könnte es in Dresden auch geben", erinnert sich Mariya Flechs. "Das Croissant ist ein tolles Gebäck!" Die erfahrene Gastronomin hat bislang vor allem in Bars in der Neustadt gearbeitet, sie schlägt also eine neue kulinarische Richtung ein. Vor 17 Jahren kam sie der Liebe wegen aus ihrem Heimatland Ukraine nach Dresden.
Französische Croissants in verschiedenen Varianten
Das französische Croissant wird in dem Lokal noch um einige Ideen erweitert - darauf werden beispielsweise Früchte und Toppings getürmt, aber auch herzhafte Varianten mit Lachs, Rind oder Hähnchen in Teriyaki-Sauce kreiert. Es gibt auch vegane Croissants und Vollkorn-Kreationen. "Sie werden vor Ort frisch zubereitet, damit sie richtig knusprig sind", sagt Mariya Flechs.
Dafür hat sie zwei ukrainische Bäckerinnen an ihrer Seite, die das Handwerk perfekt beherrschen. "Ich wollte anderen Ukrainern die Chance geben, hier Fuß zu fassen", sagt sie zu dieser bewussten Entscheidung. Dann werden die fröhlichen Frauen mitunter auch ernst und unterhalten sich darüber, was der Angriffskrieg Russlands mit ihrem Heimatland anrichtet, über Flucht oder Angehörige, die noch dort sind.
Doch für Mariya Flechs und die Frauen gibt es nur einen Weg: nach vorn. Könnte man das polnische Café nach Dresden versetzen? Bis sie das Konzept tatsächlich nach Dresden holen konnte, verging eine lange Zeit. Seit drei Jahren suche sie eine Location. "Ich wollte gern in die Neustadt, hier sind die Menschen einfach offener", sagt sie. Bei dem Namen des Lokals hat ihr Sohn geholfen, erzählt sie.
"Maria's Croissant" mit ukrainischen und deutschen Einflüssen
Es habe sogar einen Gast gegeben, der in dem Dresdner Lokal das Café aus Breslau wiedererkannt habe - genau, wie es sich Mariya Flechs es gewünscht hat. Sie habe deutsche und ukrainische Einflüsse eingebracht. Die Inhaberin hat sich beispielsweise bewusst für die "Kaffee- und Kakao-Rösterei" aus Dresden entschieden, um ein regionales Angebot vorzuhalten. An den Wänden hat ein ukrainischer Künstler seine Bilder ausgestellt.
Der Publikumsliebling ist übrigens - neben nahezu allen süßen Varianten - das Croissant mit Lachs, Frischkäse, Salat und Gurke. "Wir marinieren den Lachs selbst hier vor Ort", sagt die Inhaberin. Und wer es am Wochenende mal ein bisschen ausgefallener mag: Zum Croissant kann man sich hier auch einen Sekt bestellen.
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 7.30 bis 19 Uhr, im Sommer erweiterte Öffnungszeiten.