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Lingnerschloss in Dresden: Förderverein stellt Schlossbetrieb ein

Mittlerweile ist das Insolvenzverfahren des Lingnerschloss-Fördervereins in Dresden eröffnet worden. Der Verein muss den Betrieb des Schlosses einstellen. Wie es jetzt weitergeht.

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Der Förderverein des Lingnerschlosses in Dresden muss seinen Betrieb mit sofortiger Wirkung einstellen.
Der Förderverein des Lingnerschlosses in Dresden muss seinen Betrieb mit sofortiger Wirkung einstellen. © Sven Ellger

Dresden. Der Förderverein des Lingnerschlosses in Dresden stellt seinen Betrieb mit sofortiger Wirkung ein. Das teilt der Insolvenzverwalter des Vereins, "Flöther und Wissing", mit. "Alle Bemühungen, die Finanzierung des Vereins auf eine neue Grundlage zu stellen, sind ergebnislos verlaufen", erklärt er in einer Mitteilung. "Nach der heutigen Eröffnung des Insolvenzverfahrens kann der Förderverein seinen Vereinsbetrieb deshalb nicht fortführen." Noch bis Ende März wolle der Verein die bereits geplanten Veranstaltungen aber in einer Notbesetzung durchführen.

An diesem Mittwoch ist Lucas Flöther aus der Kanzlei "Flöther und Wissing" vom Dresdner Amtsgericht als Insolvenzverwalter bestellt worden. Zuvor hatte er das Verfahren als vorläufiger Insolvenzverwalter geführt.

Stadt wollte das Schloss zurückhaben

Vor allem durch die Einnahmeverluste während der Corona-Pandemie war der Förderverein in finanzielle Schieflage geraten. Der Verein hatte das Lingnerschloss einst im Rahmen eines Erbpachtvertrags übernommen. Wegen der finanziellen Schwierigkeiten des Fördervereins, wollte die Stadt den sogenannten "Heimfall" geltend machen: Der Verein sollte das Schloss an die Stadt zurückgeben. Die Schulden müsste dabei weiterhin der Verein tragen. Das war ausschlaggebend für die Insolvenz des Vereins.

Am Dienstag hatte die Stadt aber bereits darüber informiert, dass dieser Plan gescheitert ist. Ob es trotzdem zum "Heimfall" kommt, ist unklar. Nach Angaben der Stadt ist der Grund dafür, dass der Hauptgläubiger des Fördervereins den Weg über einen einvernehmlichen Insolvenzplan abgelehnt hatte.

Gespräche über mögliche Entschädigungszahlungen

Derzeit führe Lucas Flöther Gespräche mit der Stadt Dresden über mögliche Entschädigungszahlungen an den Verein. Dieser hatte bereits Investitionen in dem Schloss getätigt. Bislang lehne die Stadt dies jedoch ab.

Allerdings würde eine solche Entschädigungszahlung vom Verein nicht für einen Weiterbetrieb des Schlosses genutzt werden können, so der Insolvenzverwalter. "Die Entschädigung würde zur Befriedigung der anerkannten Gläubigerforderungen in die Insolvenzmasse fließen", teilt die Kanzlei mit. Der Großteil der Fördervereinsmitglieder, heißt es weiter, habe bereits seine Kündigung erhalten. (SZ/the)