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Mit der Senioren-Rikscha auf Tour in Dresden

Der Arbeiter-Samariter-Bund sucht in Dresden freiwillige Radler, die dabei helfen, ältere Menschen unkompliziert und umweltfreundlich von A nach B zu bringen.

Von Nadja Laske
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Rikschapilot Daniel Petzold vom ASB bringt die 96-jährige Ruth Junger und den 71-jährigen Manfred Mischke sicher und gut gelaunt zum Ziel.
Rikschapilot Daniel Petzold vom ASB bringt die 96-jährige Ruth Junger und den 71-jährigen Manfred Mischke sicher und gut gelaunt zum Ziel. © Sabine Mutschke

Dresden. Ein Ausflug zum Springbrunnen auf der Höhenpromenade, zur Bibliothek ins Sachsenforum oder auf einen Kaffee zum nächsten Bäcker – für kleine Ausfahrten will das ASB-Seniorenheim in Gorbitz künftig eine elektrisch unterstützte Fahrradrikscha nutzen. Die kostenfreien Touren würden die Seniorinnen und Senioren auch finanziell entlasten und ihnen zu mehr sozialem Leben verhelfen. Zwei Fahrgäste können in der Rikscha Platz nehmen oder alternativ ein Rollstuhlfahrer, der für die Fahrt nicht einmal umsteigen muss.

Als Chauffeure treten ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des ASB in die Pedale. Doch die sind auch für eine Reihe anderer Aufgaben verplant und haben nicht immer Zeit. Deshalb sucht der ASB weitere freiwillige Pedalritter, damit die E-Rikscha möglichst oft genutzt werden kann. „Hier haben passionierte Radfahrer die Möglichkeit, die Lust am Radfahren damit zu verbinden, anderen Menschen eine Freude zu machen“, sagt der Bereichsleiter für stationäre Pflege Dario Perrone. „Während der Fahrt kommt man mit den Fahrgästen schnell ins Plaudern und es ist oft sehr spannend, was die betagten Menschen aus ihrem Leben erzählen.“ Die Passagiere sitzen im vorderen Teil der Rikscha, sodass ein Gespräch mit dem Piloten kein Problem ist.

Für das Ehrenamt gibt es eine Versicherung und im Vorfeld natürlich eine ausführliche Einweisung. Die Neuerung wurde sogar ausgezeichnet. Der Arbeiter-Samariter-Bund Sachsen e.V. hatte die ersten E-Rikschas vor einem Jahr in Chemnitz und Leipzig ins Rollen gebracht. Für die Idee wurde der Verband durch den Sächsischen Umweltminister Wolfram Günther, mit dem eku-Zukunftspreis für Energie, Klima und Umwelt 2021 ausgezeichnet. Von dem Preisgeld konnten weitere Rikschas angeschafft werden, die nun auch beim ASB in Dresden-Gorbitz und im ASB-Pflegeheim in Königsbrück auf Kurzstrecke gehen.

Dario Perrone ist sicher, dass die Ausfahrten das körperliche und seelische Wohlbefinden der Senioren fördern und gleichzeitig zur finanziellen Entlastung sorgen: "In unseren Seniorenheimen leben viele Menschen auch von Sozialhilfe. Wegen körperlicher Einschränkungen sind sie auf Fahrdienste angewiesen, die sich einige nicht mehr leisten können."

Die Rikschas wurden für die älteren Menschen extra umgebaut. Durch einen Klappsitz können entweder zwei Fahrgäste auf der Bank Platz nehmen oder ein Rollstuhlfahrer kann samt Rollstuhl befördert werden. Eine absenkbare Rampe ermöglicht die Auffahrt. Alle Passagiere werden zusätzlich mit Becken- und Schultergurt gesichert, und der Rollstuhl wird während der Fahrt an der Rikscha fixiert. Im eigenen Rollstuhl mitzufahren hat den großen Vorteil, dass die Senioren am Zielort beweglich sind. Die ASB-Seniorenrikscha hat einen elektrischen Motor, der dem Fahrer das Treten erleichtert und ihn auf steileren und längeren Wegstrecken unterstützt. So dürften alle Spaß am kleinen Ausflug haben.

Ehrenamtliche Radfahrer sind willkommen und können sich gerne melden: Kathrin Meißner, Leiterin des ASB-Seniorenheims „Am Gorbitzer Hang“, E-Mail: [email protected] oder telefonisch unter 0351 4182-125. Mehr Informationen über das E-Rikscha-Projekt des ASB Sachsen und den eku Zukunftspreis gibt es hier:
https://www.asb-sachsen.de/news/seniorenrikscha