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Alkohol bleibt Droge Nummer 1 in Dresden

Der aktuelle Suchtbericht für 2021 zeigt, dass Alkohol die Hauptdroge der Dresdner bleibt. Doch auch eine andere Droge wird mehr und mehr zum Problem.

Von Julia Vollmer
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Viele Dresdnerinnen und Dresdner konsumieren zu viel Alkohol, wie der aktuelle Suchtbericht für 2021 zeigt.
Viele Dresdnerinnen und Dresdner konsumieren zu viel Alkohol, wie der aktuelle Suchtbericht für 2021 zeigt. © Silas Stein/dpa

Dresden. Alkohol bleibt, wie in den vergangenen Jahren die Hauptsubstanz, die die Dresdnerinnen und Dresdner konsumieren. "Fast die Hälfte aller Menschen, die im vergangenen Jahr eine Suchtberatungsstelle aufsuchten, kamen wegen Problemen mit Alkohol", so Dresdens Suchtbeauftragte Kristin Ferse.

Der Anteil der Beratungssuchenden zum Thema Alkohol entwickelte sich von 49,4 Prozent im Jahre 2017 auf 48,4 Prozent im Jahre 2021 und hat sich demnach kaum verringert. Das geht aus dem aktuellen Suchtbericht für 2021 hervor.

Es mussten außerdem viele Menschen wegen übermäßigem Alkoholkonsum in die Klinik eingewiesen werden. "Krankenhauseinlieferungen wegen Substanzkonsum gingen sogar in 73 Prozent der Fälle auf Alkohol zurück", sagt die Suchtbeauftragte.

Es werden wieder mehr illegale Drogen konsumiert

"Zahl und Anteil von Crystal-Problematiken, die in den Suchtberatungsstellen sichtbar werden, steigen nach einem zwischenzeitlichen Rückgang seit 2020 wieder an", so Ferse. Demnach wurde 2021 in Dresdner Suchtberatungsstellen 478 Beratungsfälle aufgrund von Crystal registriert. Das ist ein Anteil von 47 Prozent aller Beratungen wegen illegaler Drogen. Zum Vergleich: 2019 waren es 441 Fälle, also rund 38 Prozent.

Neben Alkohol wird Crystal demnach wieder ein Problem in Dresden, so die Stadt. Den Trend der wieder gestiegenen Relevanz von Crystal und des Rückgangs Cannabis-bezogener Probleme spiegelt sich laut Suchtbericht auch in den Daten der polizeilichen Kriminalstatistik.

So stieg in Dresden der Anteil der festgestellten Crystal-Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz seit 2020 wieder an und liegt 2021 bei 22,2 Prozent. Die Cannabis-Verstöße hingegen sinken seit 2019 anteilig wieder und liegen nun bei 58,4 Prozent. Laut Polizei gab es im Jahr 2021 einen Drogentoten in Dresden, 2020 waren es sechs.

Ferse mahnt mit Blick auf die Haushaltsverhandlungen, "einen besonderen Fokus auf dem Erhalt des Suchthilfesystems in Dresden und der Sicherung kontinuierlicher Mittel für Suchtprävention zu legen".

Viele Krankenhauseinweisungen wegen Drogenmissbrauchs

Die meisten Menschen mussten wie beschrieben wegen Alkoholmissbrauch in die Klinik eingewiesen werden. Der Anteil der wegen Stimulanzien einschließlich Crystal eingelieferten Dresdnerinnen und Dresdnern stieg seit 2018 das dritte Jahr in Folge wieder an. Waren es 2017 noch 4,5 Prozent aller Menschen, die wegen Suchtmitteln in die Klinik mussten, waren es 2020 schon 7,3 Prozent. Parallel dazu sank der Anteil der cannabisbedingten Krankenhausaufnahmen das zweite Jahr in Folge.

"Bei medienbezogenen Problemen sehen wir seit zehn Jahren einen eindeutigen Steigerungstrend", sagt die städtische Suchtkoordinatorin Dr. Kristin Ferse. Wegen problematischem Medienkonsum gab es 2021 insgesamt 146 Beratungen und damit mehr als dreimal so viele wie noch 2011.

Im Jahr 2019 vor der Pandemie waren es noch 107 Fälle - das ist ein Anstieg um rund 37 Prozent. "Hier hat die Corona-Pandemie die Dynamik insbesondere bei den Dresdner Kindern und Jugendlichen noch einmal angekurbelt", so Ferse.