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Streiks in Dresden: Lage wird sich erst am Donnerstag normalisieren

Erzieher, Bus- und Bahnfahrer sowie Pflegekräfte haben am Mittwoch in Dresden gestreikt. Sie werden erst am Donnerstag wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Der Streiktag im Newsblog zum Nachlesen.

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Erzieher, Pflegekräfte und Bus- und Bahnfahrer haben am Mittwoch in Dresden die Arbeit niedergelegt
Erzieher, Pflegekräfte und Bus- und Bahnfahrer haben am Mittwoch in Dresden die Arbeit niedergelegt © dpa/Sebastian Kahnert

Streiks in Dresden: Das Wichtigste in Kürze

  • Erzieher der städtischen Kitas und die Beschäftigten des Städtischen Klinikums Dresden haben am Mittwoch gestreikt.
  • Am Morgen waren 36 Kitas geschlossen, 19 hatten uneingeschränkt geöffnet, 111 mit eingeschränkten Öffnungszeiten und/oder Kapazitäten.
  • Die Bus- und Bahnfahrer der DVB haben gegen 8 Uhr die Arbeit für den Rest des Tages niedergelegt.
  • Verdi verlangt für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

15.56 Uhr: Ende des Newsblogs zum Streik

An dieser Stelle beenden wir die Berichterstattung zum Streik am Mittwoch in Dresden. Voraussichtlich bis 3.30 Uhr in der Nacht zum Donnerstag werden Busse und Bahnen noch in den Betriebshöfen stehen.

Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit!

15.48 Uhr: Hohe Energiepreise und Inflation bei Lebensmitteln sorgen für Ängste

Tausende Dresdner haben am Mittwoch die Arbeit niedergelegt. Busse und Bahnen blieben stehen, OP-Säle unausgelastet, Kitas leer. Das Geld sei knapp, "wir können das langsam nicht mehr stemmen", sagte Straßenbahnfahrerin Claudia Berndt gegenüber Sächsische.de. "Es steht keine Zwei davor", sagte sie zu ihrem Nettolohn. Das heißt, sie bekommt pro Monat weniger als 2.000 Euro, noch etwas zu sparen, sei da "ganz schwer".

Sechs Streikende - die Bahnfahrerin, eine Erzieherin und sechs Pflegekräfte - haben Sächsische.de erzählt, warum sie die Arbeit niedergelegt haben und hinter den Forderungen der Gewerkschaften stehen. Hier geht es zum Beitrag.

13.25 Uhr: Eltern bekommen Beiträge für Streiktag zurück

Eltern, die ihr Kind wegen des Streiks am Mittwoch nicht in die Kita geben konnten, bekommen für diesen Tag den Elternbeitrag zurückerstattet. Wie die Stadtverwaltung informiert, wird der Beitrag um 1/20 des monatlichen Beitrags gemindert. Den Bescheid erhalten Familien spätestens drei Monate nach dem jeweiligen Monat, in dem die Betreuung nicht gewährleistet werden konnte. Wer der Stadt eine Einzugsermächtigung erteilt hat, bei dem wird der Streiktag mit dem nächsten Elternbeitrag (nach dem Bescheid) verrechnet bzw. gutgeschrieben. Wer den Beitrag selbständig überweist, darf den nächsten Beitrag nach dem Bescheid selbstständig mindern. Der Anspruch gilt nicht, sofern das Kind am Mittwoch in einer anderen Kita als der üblichen betreut wurde.

12.03 Uhr: Demozug zieht in die Neustadt

Der Demonstrationszug hat die Marienbrücke erreicht und wird nun in die Neustadt ziehen. Die Route führt über den Elberadweg, bevor es zurück auf die Straße geht. Bis 14 Uhr ist mit Behinderungen im Straßenverkehr zu rechnen.

11 Uhr: Demonstration vom Postplatz in die Neustadt hat begonnen

Seit 11 Uhr demonstrieren die Streikenden in der Dresdner Innenstadt. Die Route führt vom Postplatz in die Neustadt. Verkehrsteilnehmer müssen mit Behinderungen auf der Marienbrücke, der Wigardstraße und der Köpckestraße rechnen.

Gegen 10 Uhr hatten sich zur zentralen Kundgebung am Volkshaus schätzungsweise 400 Streikende versammelt.

Streikende vorm Dresdner Volkshaus
Streikende vorm Dresdner Volkshaus © SZ/Julia Vollmer

9.25 Uhr: Mehrere Buslinien fahren

Trotz des Streiks werden offenbar mehrere Buslinien in Dresden weiter bedient. Sächsische.de-Reporter berichten, dass die Linien 76 und 66 derzeit unterwegs seien, die 66 offenbar sogar regulär. Buslinien, die durch regionale bzw. Subunternehmer gefahren werden, seien teilweise unterwegs, hatten die DVB zuvor angekündigt. Aber: "Zu Abfahrten und Pünktlichkeit können wir keine Aussage treffen."

Derweil kommt es am Betriebshof Trachenberge zu Stau, weil die ungenutzten Straßenbahnen dorthin einrücken. Die Mitarbeiterin einer Tankstelle an der Großenhainer Straße zeigt sich davon genervt: "Müssen die alle einrücken? Und dann verteilen sie sich wieder."

Einrückende Bahnen stauen sich auf der Großenhainer Straße Richtung Betriebshof Trachenberge.
Einrückende Bahnen stauen sich auf der Großenhainer Straße Richtung Betriebshof Trachenberge. © SZ/Christoph Springer

8.24 Uhr: Zentrale Streikkundgebung auf dem Schützenplatz

Egal, wer an diesem Mittwoch zum Streik aufgerufen ist, soll sich auf dem Schützenplatz zur zentralen Kundgebung einfinden. Kurz nach 8 Uhr befanden sich dort einer Reporterin von Sächsische.de zufolge gut 50 Menschen. Daniel Herold von Verdi und Matthes Blank von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sagten, 80 Prozent der kommunalen Kitas in Dresden seien geschlossen, die Streikbeteiligung sei groß.

Die Stadt informiert, lediglich 36 von gut 160 Kitas seien komplett geschlossen, 111 hätten mit eingeschränkten Kapazitäten und Öffnungszeiten trotzdem geöffnet, weitere 19 ohne Einschränkungen.

Am Städtischen Klinikum seien laut Herold aufschiebbare Operationen verlegt worden. Er kündigte viele weitere Warnstreiks an, sollten in der nächsten Verhandlungsrunde am 27. März nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt werden - 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Vor dem Dresdner Volkshaus demonstrieren am Mittwochmorgen Erzieher und Beschäftigte des Städtischen Klinikums.
Vor dem Dresdner Volkshaus demonstrieren am Mittwochmorgen Erzieher und Beschäftigte des Städtischen Klinikums. © SZ/Julia Vollmer

Um 11 Uhr werden sich die Streikenden in einen Demonstrationszug einreihen, der auf dem Postplatz startet. Er führt am Landtag vorbei über die Marienbrücke zum Elberadweg. Über das Königsufer laufen die Teilnehmer zur Wigardstraße. Schließlich geht es zurück, vorbei am Goldenen Reiter und über die Augustusbrücke zur Abschlusskundgebung gegen 14 Uhr auf dem Theaterplatz. Autofahrer müssen mit Verkehrsbehinderungen im Zuge der Demonstration rechnen.