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Küchenkräfte streiken im Städtischen Klinikum Dresden für höhere Löhne

Am Donnerstag haben die Küchen- und Servicekräfte am Städtischen Klinikum Dresden gestreikt. Sie fordern höhere Löhne, der Kölner Arbeitgeber ignoriert die Forderungen bisher.

Von Connor Endt
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Die Küchen- und Servicekräfte am Städtischen Klinikum Dresden kämpfen für höhere Löhne.
Die Küchen- und Servicekräfte am Städtischen Klinikum Dresden kämpfen für höhere Löhne. © NGG

Dresden. Im Städtischen Klinikum Dresden blieben die Töpfe und Pfannen am Donnerstag kalt. Rund 30 Küchen- und Servicekräfte traten in der Frühschicht von 4.30 bis 8.30 Uhr in den Warnstreik.

Die Angestellten fordern höhere Löhne. Nach einer Neuvergabe der Essensversorgung an die Primus Service GmbH mit Sitz in Köln kämpfen die 120 Beschäftigten in Dresden um einen Tarifvertrag. Aufgerufen hatte dazu die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Keine Rückmeldung vom Caterer in Köln

"Die Beschäftigten wollen für ihre wichtige Arbeit deutlich mehr bekommen als ein paar Cent über dem Mindestlohn", sagt Romy Grahnert von der NGG Dresden. "Jetzt ist die Unternehmenszentrale von Primus in Köln gefordert, mit uns in Tarifgespräche zu kommen." Nach dem Streik habe man von Primus jedoch weder eine Rückmeldung, noch ein Gesprächsangebot bekommen.

Während des vierstündigen Streiks wurden die Patientinnen und Patienten des Krankenhauses weiterhin mit Mahlzeiten versorgt. "Wir wollen den Streik nicht auf dem Rücken der Patienten austragen", so Grahnert.

Gewerkschaft plant weitere Proteste, sollte Primus nicht antworten

Unterstützung bekamen die Streikenden von Ralf Hron vom DGB Sachsen und Albrecht Pallas, Co-Vorsitzender der SPD Dresden. Die SPD-Fraktionen Sachsen und Dresden wendeten sich mit einem Brief an die Primus-Zentrale Köln und haben weitere Unterstützung zugesichert.

Im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt werden jedes Jahr über 60.000 Patienten stationär versorgt. Die Küchen- und Servicekräfte bereiten laut NGG täglich 1.600 Portionen für Beschäftigte und Patienten vor.

Bis vor zwei Jahren waren die Kolleginnen von Primus beim Unternehmen Dussmann beschäftigt und haben einen Tariflohn nach dem Tarifvertrag Hotel- und Gaststättengewerbe Sachsen (Hoga Sachsen) erhalten. Danach wurde der Caterer per Ausschreibung ausgetauscht. Das ist möglich, weil es in Sachsen kein Gesetz zur Vergabe von kommunalen Aufgaben gibt. Falls die Primus Service GmbH in Köln nicht reagiert, hat die NGG weitere Initiativen geplant.