Wohnen, Verkehr und Forschung an der Nöthnitzer Straße: Hier wird investiert
Dresden. Sie ist einer der wichtigsten Hauptverkehrsstraßen im Dresdner Süden: Die Nöthnitzer Straße in Plauen wird vor allem von Radfahrern als Verbindung zur Technischen Universität und zu den anderen Hochschulen genutzt. Doch die Fahrbahn ist marode, einen eigenen Radweg gibt es nicht. Das soll sich schon bald ändern. Dazu werden zunächst die Dresdner befragt.
Verkehr: Nöthnitzer Straße wird ausgebaut
Die Nöthnitzer Straße soll zwischen Bergstraße und Münchner Straße saniert und neu gestaltet werden. Dabei haben die Dresdner die Möglichkeit, ihre Wünsche und Anregung einfließen zu lassen. Noch bis zum 7. Juli können sie sich zu fünf möglichen Ausbauvarianten auf der Homepage der Stadt äußern.
Zentrale Fragen dabei sind: Welche Schwerpunkte sehen die Dresdner bei der Sanierung? Welche Ausbauvariante wünschen sich die Bewohner bei der Neugestaltung? Welche alternativen Vorschläge gibt es? Die Ergebnisse dieser Umfrage sollen bei den weiteren Planungen einbezogen werden.
Die Nöthnitzer Straße ist eine wichtige Hauptverbindung in Plauen. Rund 7.000 Autos sind hier täglich unterwegs. Derzeit ist die Fahrbahn allerdings marode, mit einer Breite von sechs Metern zu schmal, Radwege fehlen komplett. Da die Straße aus Platzgründen nicht verbreitert werden kann, muss bei der Gestaltung ein Kompromiss gefunden werden.
Deshalb haben die Planer fünf verschiedene Ausbauvarianten entwickelt, wie der Auto- und Radverkehr, die Fußgänger und die Buslinie am besten in Einklang gebracht werden können. Die Variante, die bei der Umfrage die größte Zustimmung bekommt, wird schließlich umgesetzt.
Parkbuchten, Radwege und ein durchgängiger Fußweg
Neben der Fahrbahn sollen auch die Gehwege saniert werden. Ein weiteres Problem sind die Parkplätze. Derzeit gibt es etwa 150 Parkmöglichkeiten. Damit die Autos künftig nicht mehr auf dem Gehweg abgestellt werden, sind Parkbuchten geplant.
Beim Straßenausbau spielt zudem die Buslinie 85 eine Rolle. Derzeit gibt es keine direkte Umsteigemöglichkeit zur Linie 66 oder zur Regionalbuslinie. Deshalb sollen an der Kreuzung von Bergstraße und Nöthnitzer Straße eine neue Haltestelle entstehen.
Ein wichtiger Fokus liegt auf dem Radverkehr. Momentan dürfen Radfahrer auf den Gehwegen fahren, weil es keine Radwege gibt. Fußgänger, parkende Autos und Radfahrer gemeinsam auf dem nur vier Metern breiten Gehweg - das ist nicht ungefährlich.
Der südliche Gehweg ist sogar nur 2,50 Meter breit. Hier will die Stadt für mehr Sicherheit sorgen, indem eigene Radwege entstehen. Der südliche Gehweg soll bis zur Bergstraße durchgängig gemacht werden.
Auf beiden Seiten der Nöthnitzer Straße befinden sich Einrichtungen der TU Dresden. Vor allem zwischen der Georg-Schumann-Straße und Zeunerstraße wechseln Fußgänger häufig die Straßenseite - eine sichere Querungsmöglichkeit gibt es derzeit nicht. Das soll sich mit dem Ausbau ändern. Zudem sollen möglichst viele Bäume erhalten bleiben.
Und wann geht es los mit der Sanierung? Das Straßen- und Tiefbauamt (STA) könnte im zweiten Halbjahr 2023 mit der Entwurfsplanung beginnen. Bis gebaut wird, gehen allerdings etliche weitere Jahre ins Land: Erst 2027 sollen die Bagger an der Nöthnitzer Straße rollen. Auch das Geld steht noch nicht bereit, aber das STA hat im neuen Haushaltsentwurf 2,8 Millionen Euro für die Planungen und die Bauarbeiten angemeldet.
Die Online-Umfrage finden Sie hier.
Neue Wohnungen und Forschungsgebäude
Wohnen mit Blick über Dresden: Für die Bewohner der neuen Häuser, die an der östlichen Seite der Nöthnitzer Straße entstanden sind, wird dieser Traum bald wahr. Investor ist das Bauunternehmen Baywobau, das sich das Areal in Hanglage sichern konnte. Die Firma wirbt mit Nähe zum TU-Campus und zu den wissenschaftlichen Instituten, aber auch mit einem recht jungen Umfeld. Das Durchschnittsalter der Bewohner in diesem Gebiet liege bei 40 Jahren.
Entstanden sind sieben Stadthäuser mit insgesamt 49 Eigentumswohnungen, die laut Baywobau bereits alle verkauft sind. Auf zwei beziehungsweise drei Etagen gibt es Zwei-, Drei- und Vierraumwohnungen, die zwischen 80 und 100 Quadratmetern groß sind. Die preiswerteste Wohnung hat für knapp 380.000 Euro den Besitzer gewechselt, die teuerste für 519.000 Euro.
Auf dem Grundstück befanden sich zuletzt Baracken aus DDR-Zeiten. Mit dem Neubauprojekt ist nun eine weitere Brache an der Nöthnitzer Straße verschwunden. Weitere Wohnbauprojekte in diesem Bereich werden derzeit nicht vorbereitet, so das STA auf Anfrage.
Dafür werden aber die Pläne für weitere Wissenschaftsgebäude an der Nöthnitzer Straße konkreter. In zweiter Reihe sollen südlich der Straße neue Labore und wissenschaftliche Einrichtungen entstehen. 2019 waren die Pläne noch einmal öffentlich ausgelegt worden, weil es einige Änderungen gab.
Nun befinden sich die Bauprojekte in der Konzeptbearbeitung und die Finanzierung wird geklärt, so das STA. Noch stehen aber keine Bauarbeiten an, heißt es weiter. Das bedeutet, einen genauen Termin, wann die ersten Forschungsgebäude auf dem Südcampus entstehen, gibt es noch nicht.
Aber: "Für die geplante städtische Kindertagesstätte wurde eine Baugenehmigung ausgereicht und mit der Bauvorbereitung begonnen." Dafür wird die alte Kita in der Nöthnitzer Straße 40 abgerissen und ein neues Gebäude errichtet. Oberhalb der Forschungsmeile entsteht in einer Art Langzeitprojekt der neue Südpark.