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Zu wenig Geld: Verliert Dresden Schulsekretärinnen ins Umland?

Pirna bietet Schulsekretärinnen mehr Geld. Dresden kann offene Stellen nicht mehr besetzen. So soll jetzt reagiert werden.

Von Dirk Hein
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An Dresdner Schulen fehlen Sekretärinnen und Sekretäre - die verdienen außerhalb mehr Geld.
An Dresdner Schulen fehlen Sekretärinnen und Sekretäre - die verdienen außerhalb mehr Geld. © René Meinig

Dresden. Sie sind oftmals schlicht unersetzbar: In Schulsekretariaten laufen alle Fäden zusammen. Doch die Stellen sind meist schlecht bezahlt, oftmals muss eine Sekretärin in mehreren Schulen aushelfen. Weil Hilferufe aus mehreren Schulen die Politik erreicht hatten, sollten mit dem neuen Haushalt eigentlich schnell 22 neue Stellen geschaffen werden. Doch jetzt stellt sich ein anderes Problem.

Konkret gibt es in Dresden 140 Vollzeitstellen in Schulsekretariaten. Damit werden insgesamt 186 Sekretärinnen oder Sekretäre bezahlt. "In den letzten Jahren wurden uns vermehrt Probleme angezeigt. Viel zu oft musste eine Person in mehreren kommunalen Schulen aushelfen. Dafür ist die Bezahlung zu gering und der Stress zu groß", sagt Stadtrat Torsten Schulze (Grüne).

Mit dem Ende 2022 beschlossenen Haushalt der nächsten zwei Jahre ist es dann jedoch gelungen, 22 neue Stellen zu schaffen. Damit sollte die durchgängige Besetzung in allen kommunalen Schulen sichergestellt werden. "Diese neuen Stellen werden aktuell den Schulen zugeordnet", sagt Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (CDU). Doch dabei gibt es ein Problem: "Im Bildungsausschuss wurde uns mitgeteilt, dass sich immer wieder potenzielle Bewerberinnen oder Bewerber melden, die dann aber im Laufe des Verfahrens abspringen", sagt Stadtrat Schulze.

Der wahrscheinlichste Hintergrund dafür: Im Umland werden Schulsachbearbeiter nach Tarif eingestellt und in die Entgeltgruppe 7 eingruppiert. In der Landeshauptstadt wird ebenfalls Tarif gezahlt, allerdings wird zwei Stufen schlechter eingruppiert. Ja nach Erfahrungsstufe macht das einen Unterschied von 160 bis 230 Euro pro Monat aus.

Dresden will jetzt reagieren. Bürgermeister Donhauser: "Das Amt für Schulen hat im März zur Optimierung aller Belange in Bezug auf die Stellenbesetzungen die Arbeitsgruppe Schulsekretariate gegründet." Dort sollen die Grundlagen für eine bessere Eingruppierung geschaffen werden.

Laut Bürgermeister Donhauser ist die "Gewinnung qualifizierter Personen angespannt." Konkrete Rückschlüsse auf die bessere Bezahlung im Umland könnten jedoch nicht gezogen werden. Stadtrat Torsten Schulze sieht das anders. "Uns gehen wertvolle Mitarbeitende verloren. Das Rathaus muss das umgehend klären, am besten verwaltungsintern, notfalls über einen Ratsbeschluss."