Dresden. Die Stadt soll zum Zufluchtsort für mehr Geflüchtete werden, heißt es in einem offenen Brief an die Stadtratsmitglieder. Noch im Januar soll der Stadtrat darüber entscheiden.
Mehr als 5.000 Dresdnerinnen und Dresdner haben eine Petition unterzeichnet, dass die Stadt zum „sicheren Hafen“ für Geflüchtete werden soll. Nun fordert die Bewegung Seebrücke vom Stadtrat eine Entscheidung. "Wir möchten, dass sich unsere Stadt öffentlich positioniert", so die Initiatoren in einem Brief.
Sie fordern, dass Dresden mehr Geflüchtete aufnimmt, als es die Quote des Königsteiner Schlüssel verlangt. Dieser Schlüssel regelt, wie viele Geflüchtete die Städte und Gemeinden
in Deutschland aufnehmen. Die Petition der Initiative sollte schon mehrfach im Stadtrat
beraten werden, flog aber pandemiebedingt mehrmals von der
Tagesordnung.
Nun wendet sich die Initiative Seebrücke mit einem offenen
Brief an die Stadträte mit der Bitte, die Petition bei der nächsten
Stadtratssitzung am 27. Januar zu behandeln. Bisher hat sich öffentlich die Dissidenten-Fraktion, die Grüne-Fraktion sowie Stadtrat sowie Christopher Colditz (Linke) dazu geäußert, die Initiative zu unterstützen.
Der offene Brief hat laut den Aktivisten bisher 174 Unterschriften gesammelt. Bereits im November 2020 hatte der Stadtrat darüber mit einer knappen Mehrheit dagegen gestimmt.