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Dresdner Handballer wird operiert

Nils Gugisch hat sich vor fünf Monaten das Kreuzband gerissen, nun kehrt der 23-Jährige nach Berlin zurück - nicht nur für die Operation.

Von Alexander Hiller
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Der schmerzhafte Moment. Nils Gugisch erlitt im Spiel gegen Eisenach in letzter Sekunde einen Kreuzbandriss.
Der schmerzhafte Moment. Nils Gugisch erlitt im Spiel gegen Eisenach in letzter Sekunde einen Kreuzbandriss. © Matthias Rietschel

Dresden. Es war das letzte Spiel vor dem Jahreswechsel am 30. Dezember 2020, die letzte Sekunde sogar im Ost-Duell zwischen dem HC Elbflorenz und dem ThSV Eisenach in der 2. Handball-Bundesliga. Der Dresdner Nils Gugisch fing den gegnerischen Angriff ab, verteidigte das 26:26 - und verletzte sich in der Szene schwer: Riss des vorderen Kreuzbandes sowie des Außenmeniskus.

Erst viereinhalb Monate später hat der 23 Jahre alte Profi-Sportler endlich einen Operationstermin. Wegen der Corona-Pandemie war der nötige Eingriff immer weiter aufgeschoben worden. Gugisch kehrt dafür in seine Heimatstadt Berlin zurück, wird am 19. Mai operiert und bestreitet dort auch seine Reha. Es wird ein endgültiger Abschied aus Dresden. Das teilte der Tabellenvierte der 2. Handball-Bundesliga am Mittwoch mit. "Mich zieht es einfach wieder zurück in meine Heimat", erklärte Gugisch in der Pressemitteilung - und er erklärte: "Nicht nur weil ich dort meine Ärzte habe, sondern auch weil ich wieder näher bei meiner Familie sein will und dort eine neue berufliche und sportliche Herausforderung suchen werde."

Nils Gugisch gibt seinen Abschied aus Dresden bekannt.
Nils Gugisch gibt seinen Abschied aus Dresden bekannt. © © by Matthias Rietschel

Der schnelle Linkshänder war seit 2017 in Dresden und avancierte mit seiner Frische, Locker- und Treffsicherheit zu einem Publikumsliebling. Offen ist nun, ob er nach seiner dritten schweren Verletzung überhaupt wieder Profi-Handball spielen kann und will. Im November 2017 musste er sich einer Kreuzband-OP am linken Knie unterziehen und erst im Juli 2019 folgte eine weitere Operation am selben Knie, nachdem eine konservative Behandlung nicht angeschlagen hatte. "Ich hatte eine tolle Zeit beim HC und bin dem Verein und besonders den Fans sehr dankbar“, betont Gugisch zu seinem Abschied aus Dresden.

Gugisch hat die Jugendabteilung der Füchse Berlin durchlaufen und war 2017 vom VfL Potsdam an die Elbe gewechselt. "Er hatte eine erfolgreiche Zeit in Dresden. Die Entscheidung von Nils ist nachvollziehbar und wir müssen diese respektieren", sagt HC-Manager Karsten Wöhler. "Wir wünschen ihm jetzt natürlich in erster Linie, dass die OP und die Reha gut verlaufen und natürlich auch für seine Zukunft nur das Beste."

Nach Jonas Thümmler und Michal Kasal steht damit der dritte sportliche Abgang nach dieser Saison fest. Am Sonntag wollen die Dresdner nach überstandener Quarantäne mit einem Heimspiel gegen Dessau in den Spielbetrieb zurückkehren. Am 20. April wurde bei einem etatmäßigen PCR-Test mehr als die Hälfte der Mannschaft und auch Teile des Betreuerstabes positiv auf das Corona-Virus getestet.