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HC Elbflorenz verschiebt zwei Spiele

Beim Handball-Zweitligisten aus Dresden hatten sich mehrere Spieler mit Covid-19 infiziert. Das hat offenbar größere gesundheitliche Folgen als gedacht.

Von Alexander Hiller
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HC-Trainer Rico Göde muss mit seinem Team die Zwangspause verlängern.
HC-Trainer Rico Göde muss mit seinem Team die Zwangspause verlängern. © Matthias Rietschel

Dresden. Die übliche Pressekonferenz des HC Elbflorenz in der Woche vor einem Spieltag musste diesmal ausfallen. Jetzt ist klar, weshalb. Die für den 8. Mai geplante Rückkehr in den Spielbetrieb der 2. Handball-Bundesliga muss verschoben werden. Wie der Tabellenvierte am Donnerstag mitteilte, haben die Dresdner bei der Liga um die Verlegung der beiden Spiele gegen die Rimpar Wölfe (8. Mai) und beim VfL Gummersbach gebeten. Das hat der Klub gemeinsam mit den Mannschaftsärzten Dr. Tino Lorenz und Dr. Axel Schlegel entschieden. Die Liga HBL hat dem Wunsch der Dresdner bereits zugestimmt.

Am 20. April hatten die PCR-Tests bei mehreren Spielern ein positives Ergebnis angezeigt. Das gesamte Team begab sich sofort in häusliche Quarantäne. Diese galt beim Großteil bis zum 4. Mai. Allerdings zeigten mehrere Spieler in der Folge mehr oder weniger starke Symptome, und die hinderten sie daran, wieder ins normale Training einzusteigen. Auch Teile des Betreuerstabes sollen unter den positiv getesteten Personen gewesen sein.

Allerdings gebe es bei keinem Spieler einen so schweren Verlauf, dass er im Krankenhaus behandelt werden müsste, wie Manager Karsten Wöhler erklärt. Nach den Statuten der HBL ist eine Verlegung bzw. eine Spielabsage erst möglich, wenn mindestens die Hälfte des Kaders ausfällt. "Wir sind derzeit nicht spielfähig, das betrifft mehr als die Hälfte unserer Mannschaft", stellte Wöhler klar und beruft sich auf den dringenden Rat des Mannschaftsarztes.

„Der Virus kann sich extrem auf die Funktion von Herz und Lunge auswirken. Auch wenn die Symptome abgeklungen sind, ist der Körper nach der Infektion meist nicht sofort wieder leistungsfähig. Mit Hinblick auf mögliche Langzeitschäden wäre es gefährlich und fahrlässig, wenn sich die infizierten Spieler direkt nach Ende der Quarantäne wieder mit der nötigen Intensität auf ein Bundesligaspiel vorbereiten", erklärt Dr. Lorenz. "Zur Erreichung des Return-to-Competition-Zustands folgen wir strikt den wissenschaftlichen Empfehlungen mittels stufenweisem Belastungsschema unter permanentem Monitoring der für die Rekonvaleszenz relevanten Parameter“, betonte der Mediziner.

Manager Karsten Wöhler (l.) und Vize-Kapitän Sebastian Greß im Corona-Modus.
Manager Karsten Wöhler (l.) und Vize-Kapitän Sebastian Greß im Corona-Modus. © Lutz Hentschel

Manager Karsten Wöhler, der bereits eine Corona-Erkrankung überstanden hat, wirbt nochmals eindringlich um Verständnis: „Es ist vollkommen richtig und nachvollziehbar, dass uns die Ärzte keine Freigabe für die kommenden beiden Spiele erteilen. Die Gesundheit der Spieler hat in jedem Fall die höchste Priorität", sagt der 46-Jährige und ergänzt: "Bevor wir wieder ins Training starten, müssen die Spieler mehrere Tests gemeinsam mit unseren Teamärzten und dem Krankenhaus Dresden Friedrichstadt durchführen, um sicherzustellen, dass der Körper dieser Belastung nach der Infektion auch wieder gewachsen ist."

Mit den betreffenden Vereinen und der Liga stünde der HC Elbflorenz in ständigem Austausch, um mögliche Nachholtermine auszuloten. Das bereits verlegte Duell gegen Emsdetten soll demnach am 25. Mai nachgeholt werden. Die Sachsen haben bislang 26 Spiele absolviert - zehn Partien stehen noch aus. Für den 26. Juni ist der letzte Spieltag angesetzt. Ihr letztes Pflichtspiel hatten die Männer um Kapitän Mario Huhnstock am 18. April gegen den ASV Hamm-Westfalen bestritten und mit 22:21 gewonnen.