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Kommentar: Stadt Dresden darf Baustellen nicht nur vom Schreibtisch planen

Reporterin Kay Haufe über die mehrmals verschobene Fertigstellung der Baustelle an der Calberlastraße in Dresden.

Von Kay Haufe
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Die Haltung der Stadt Dresden zu immer länger andauernden Bauarbeiten stört Sächsische.de-Reporterin Kay Haufe.
Die Haltung der Stadt Dresden zu immer länger andauernden Bauarbeiten stört Sächsische.de-Reporterin Kay Haufe. © dpa/Arne Dedert

Dresden. Es gibt nur wenige Baustellen, die in Dresden termingerecht oder sogar eher fertig werden wie die Caspar-David-Friedrich-Straße. Viel zu oft verzögern sich Straßenarbeiten, zum Beispiel die Sanierung der Augustusbrücke. Zwei Jahre sollte gebaut werden, am Ende waren es über vier. Oder der Ausbau der Bautzner Straße zwischen Fischhaus- und Wilhelminenstraße, der ein dreiviertel Jahr länger dauerte.

Jetzt ist es nicht so, dass all dies keine nachvollziehbaren Gründe gehabt hätte. Was aber nicht akzeptabel ist, ist die Haltung der Stadt. Sie scheint all diese Verzögerungen einfach hinzunehmen. Die Folgen für Betroffene scheinen ihr egal zu sein. Im Fall der Bautzner Straße waren dies auch die ÖPNV-Nutzer der Linie 11, die jetzt schon wieder für zweieinhalb Jahre im Ersatzbus sitzen, weil die Koordination von Straßenbauprojekten in Dresden nicht funktioniert.

Die Fertigstellung der seit Ende Juli gesperrten Calberlastraße wird erneut verschoben und mit dem Wörtchen "vorerst" in den Raum gestellt, dass es sogar noch länger als bis Ende Januar dauern könnte. Es ist eine vergleichsweise kleine Baustelle, die aber große Verkehrsprobleme für die Anwohner nach sich zieht. Das könnten die Verantwortlichen gut erkennen, wenn sie sich nur eine halbe Stunde Zeit nehmen würden, um sich die Situation auf dem Veilchenweg anzuschauen, der als Umleitungsstrecke dient.

Die Stadtverwaltung ist für ihre Bürger da. Dieses Credo sollte endlich wieder für jeden Dresdner spürbar werden. Die Verwaltung muss Probleme kennen und sie lösen wollen, statt aufwendig zu begründen, weshalb etwas nicht geht. Dazu gehört auch, Baustellen nicht allein vom Schreibtisch aus zu planen, sondern sich vor Ort ein Bild zu machen. Oder sich im Kaufpark Nickern Anregungen zu holen, wie man Termine halten kann. Dort wird zweischichtig gearbeitet, damit alles im Zeitplan klappt.

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