Hauptbahnhof Dresden: Diese Arbeiten laufen auf dem Dach
Dresden. Am Hauptbahnhof Dresden wird wieder gebaut. Seit einigen Tagen besteigen Industriekletterer das Hallendach und spannen dort die Membran, die das neue Dach des Hauptbahnhofs bildet. Was ist genau geplant? Und wie lange wird noch gebaut? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Was ist auf dem Dach des Hauptbahnhofs geplant?
Die Überdachung des Hauptbahnhofs muss erneuert werden. Erste Schäden an dem Membrandach hatten Mitarbeiter bereits im Winter 2010 bemerkt. Seit Mai 2022 wird deshalb eine neue Membran gespannt. "Mit einer Erneuerung der Dachhaut werden wir die Funktionalität der Hallendachkonstruktion wiederherstellen und dauerhaft sichern", sagte damals Heiko Klaffenbach, Leiter des Bahnhofmanagements Dresden.
Das gesamte Dach hat eine Fläche von rund 33.000 Quadratmetern. Deshalb haben die Verantwortlichen die Arbeiten in drei Bauabschnitte unterteilt.
Jedes Jahr wird ein Abschnitt erneuert. Die Bauarbeiten im ersten Abschnitt begannen im Mai 2022 südöstlich auf der Bayrischen Straße und wechselten im August 2022 auf die nordöstliche Seite am Wiener Platz. Im März 2023 wurden die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt auf der Nordseite fortgesetzt, im Juli 2023 wechselt die Baustelle wieder auf die Südseite.
Welche Einschränkungen kommen auf Passagiere zu?
Die Bauarbeiten finden hauptsächlich auf dem Dach statt, dennoch werden einzelne Bahnsteige, Zugänge und Aufzüge unter dem Baubereich zeitweise gesperrt.
Die Deutsche Bahn (DB) informiere online, auf dem Fahrplanaushang, den Anzeigetafeln und durch Durchsagen vor Ort über die Änderungen, so ein DB-Sprecher.
Wie lange wird noch gebaut?
Die DB geht davon aus, dass die Bauarbeiten auf der Südseite des Bahnhofs Ende Oktober abgeschlossen sind. Dann werden knapp zwei Drittel der Dachmembran montiert sein. "Wir liegen im Zeit- und Kostenrahmen", so ein DB-Sprecher.
Im Winterhalbjahr ruhen dann die Arbeiten. Eine fachgerechte Verarbeitung der Dachmembran sei nur unter bestimmten Temperaturbedingungen möglich, heißt es vonseiten der DB. Der dritte und letzte Bauabschnitt süd- und nordwestlich folgt 2024, wenn die Temperaturen wieder steigen.
2025 sollen die Arbeiten am gesamten Bahnhofsdach abgeschlossen sein. Die Erneuerung kostet rund 44 Millionen Euro. Der Bund und der Freistaat Sachsen zahlen mit für die Dachsanierung.
Was ist noch neu?
Die DB bestückt das neue Bahnhofsdach mit 18 sogenannten Skylights. Das sind Stahl-Glas-Abdeckungen über den Stützen im Bahnhof, an denen das Membrandach befestigt ist.
Diese Trichter waren beim alten Dach offen und beheizt. Rutschte Schnee in die Öffnungen, sollte er tauen und das Wasser abfließen. Doch die Konstruktion erfüllte nicht die Erwartungen, die Membran riss an den Trichtern, Schnee und Eis drohten abzustürzen und hätten sogar Zugfahrgäste treffen können.
Auf den neuen Skylights können sich Schnee und Eis ablagern, ohne die darunter liegenden Trichter für den Abfluss des Schmelz- und Regenwassers zu verstopfen. (SZ/ce mit csp)
Die Bauarbeiten auf dem Bahnhofsdach werden mit einer Webcam gefilmt. So kann man Tag für Tag sehen, wie es dort vorangeht. Die Bilder stehen im Internet unter https://dresden-hallendach.deutschebahn.com/