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Volkshochschule Dresden: "Wollen auf Ukraine-Konflikt mit Bildung antworten"

Die Volkshochschule startet mit neuen Kursen. Darunter bieten sie Veranstaltungen zum Ukraine-Krieg und Sprachkurse für Ukrainer an.

Von Luisa Zenker
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Jürgen Küfner ist Leiter der Volkshochschule Dresden. Sie startet mit einem neuen Programm in den Frühling.
Jürgen Küfner ist Leiter der Volkshochschule Dresden. Sie startet mit einem neuen Programm in den Frühling. © Marion Doering

Dresden. Mut - das ist das neue Thema der Volkshochschule Dresden in diesem Jahr. Mutig will sie mit rund 2000 Kursen in ein Präsenzsemester starten. "Damit richten wir uns gegen die Lethargie, die in der Corona-Pandemie entstanden ist", erklärt Direktor Jürgen Küfner.

"Die Pandemie hat uns geprägt und gleichzeitig von uns gefordert, Dinge auszuprobieren, die wir bisher so nicht kannten", so der Direktor weiter. "Jetzt wollen wir zurück in den Normalzustand. Dazu brauchen wir Mut, wieder Neues zu wagen, oder auch Mut, altbekanntes neu zu erleben." Das sind die Höhepunkte im Programm:

Veranstaltungsreihe zur Ukraine und zu Russland

Angesichts der jüngsten Entwicklungen will die Volkshochschule (VHS) Kurse zum Thema Ukraine und Russland anbieten. "Wir wollen auf den Ukraine-Konflikt mit Bildung antworten", sagt Direktor Jürgen Küfner. Die Volkshochschule setzt hier zum einen auf Deutschkurse für die Geflüchteten aus der Ukraine. Zum anderen will die Schule Vorträge und Dialogformate entwickeln, die über Politik und Kultur in der Ukraine informieren.

"In diesen Tagen sollten wir im gegenseitigen Respekt bleiben und uns nicht bekämpfen", sagt der Direktor, der genauso ukrainische wie russische Kollegen hat. "Wir müssen gesprächsbereit bleiben – auch und gerade mit den Menschen eines Volkes, die derzeit von ihrer Führung in die Irre geleitet werden", schreibt er deshalb in einer Stellungnahme der VHS. "Es sind nicht die Russen, die die Ukraine angegriffen haben, sondern der russische Staat."

Den Auftakt macht eine Benefizveranstaltung am 22. März um 18 Uhr in der Volkshochschule zur "Rolle der Kirche in der Ukraine" sowie zur ukrainischen Identität. Den Vortrag übernimmt Frank Schmidt, Leiter des Kunstdienstes der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Eine Anmeldung kann online oder telefonisch erfolgen.

Politische Diskussionen bei der VHS

Wie sieht der Speiseplan für die Welt von morgen aus? Wie entsteht Hass im Netz und was plant Ministerpräsident Michael Kretschmer eigentlich für Sachsen? Diese und viele weitere politische Fragen wollen die zahlreichen Kurse in der VHS diskutieren. "Die VHS ist nie unpolitisch, aber auch niemals parteipolitisch", so Küfner. Mit den Veranstaltungen wolle man einen offenen bürgerschaftlichen Dialog schaffen.

Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf dem Thema Mut. Ob Selbstwertgefühl, Berufsneustart oder eine schlagfertige Kommunikation, die Volkshochschule Dresden hat vielfältige Kurse dazu konzipiert. Darüber hinaus kann man sich überwinden, Neues auszuprobieren, sei das beim Improvisationstheater, im Clownsunterricht oder bei einem indischen Tanzkurs.

Volkshochschule und Corona

Nachdem die VHS im letzten Semester teilweise ganz geschlossen bleiben musste, hofft sie nun auf ein Präsenz-Semester. "Da sind wir selbst ganz mutig", verweist Jürgen Küfner auf das Motto. 1.966 Kurse werden insgesamt angeboten, 150 davon im Online-Format und weitere 120 können bei Bedarf digital durchgeführt werden. Die restlichen Kurse sollen in Präsenz unter der 3G-Regel stattfinden.

Die kostenlose Broschüre ist erhältlich in den VHS-Standorten sowie in den Rathäusern, Buchhandlungen und als Online-Broschüre im Internet. Anmelden kann man sich online oder in der VHS-Geschäftsstelle (Annenstraße 10) am Dienstag von 9 bis 12 Uhr und Donnerstag von 15 bis 18 Uhr sowie telefonisch (0351/254400) von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr.