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A17: So schneiden unsere Rastplätze im ACE-Test ab

Der Auto Club Europa schaut sich an, wie gut man auf den Autobahnen Pausen machen kann. Es gibt große Unterschiede.

Von Maik Brückner
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Jens Bürger und Peter Heinzmann, Kreisvorstandsmitglieder des ACE-Kreisclub Dresden-Oberes Elbtal, bewerten Sicherheit und Sauberkeit an den Rastplätzen der A17.
Jens Bürger und Peter Heinzmann, Kreisvorstandsmitglieder des ACE-Kreisclub Dresden-Oberes Elbtal, bewerten Sicherheit und Sauberkeit an den Rastplätzen der A17. © ACE

Wie gut sind die Rastplätze an deutschen Autobahnen? Dieser Frage geht Deutschlands zweitgrößter Automobilclub, der Auto Club Europa, derzeit nach. Seine ehrenamtlichen Helfer schauen sich dazu eine Vielzahl der 1.500 unbewirtschafteten Plätze nach 20 verschiedenen Kriterien an. Nun legte der Club eine erste Zwischenbilanz vor - auch für die jeweils zwei Raststätten "Am Nöthnitzgrund" und "Am Heideholz" auf der A17.

Diese wurden zweimal begutachtet. Nur die Anlage am Nöthnitzgrund in Richtung Dreieck Dresden-West wurde bedingt durch Bauarbeiten nur einmal bewertet. Hier wird die Zweitprüfung voraussichtlich im August oder September erfolgen.

Toiletten-Anlagen sind in Ordnung

Das Ergebnis der bisherigen Kontrollen kann sich indes sehen lassen. Die Rastplätze auf der A17 schneiden deutlich besser ab als zum Beispiel die auf der A72 im Vogtland. Jens Bürger, Hans-Jürgen Freitag und Peter Heinzmann vom ACE-Kreisclub Dresden-Oberes Elbtal haben den Zustand der vier Rastplätze mit "sehr gut" bewertet. "Auf den untersuchten Rastplätzen können Autofahrerinnen und Autofahrer einwandfrei pausieren", sagt der stellvertretende Kreisvorsitzende Hans-Jürgen Freitag.

Die Anlagen entsprechen allen Anforderungen der Verkehrssicherheit. Überall sei barrierefreies Parken möglich. Positiv fiel den Testern auf, dass die hygienischen Bedingungen auf den Toiletten-Anlagen in Ordnung waren. Sofern man den passenden Euro-Schlüssel bei der Hand hat, kann man auch die barrierefreien Toiletten nutzen. "Das Gelände war in allen Fällen sauber", so Freitag. Es standen auch Mülleimer in ausreichender Menge zur Verfügung.

Es gab aber auch Dinge, die von den Testern bemängelt wurden. So ist auf den Rastplätzen keine Mülltrennung möglich, weil die Anlagen dort so nicht so ausgelegt sind. Auch achtlos weggeworfene Kippen sind hier die Regel. Für Tester Jens Bürger ist das ein Anlass, an die Reisenden zu appellieren: "Die Rastplatz-Anlagen werden regelmäßig gereinigt. Häufig liegt die Verantwortung für ekelerregende Zustände nicht bei den Autobahnmeistereien, deren Personal sauber macht".

Es fehlen Lkw-Stellplätze

Ursache für die Verschmutzungen sei vielmehr das Verhalten der Benutzer. "Wir können nur dazu auffordern, die Toiletten- sowie die Grünanlagen so zu hinterlassen, wie sie vorgefunden wurden. Jeder wünscht sich, eine Pause an einem sauberen und sicheren Rastplatz einlegen zu können. Dazu sollten wir alle einen Beitrag leisten."

Generell ist den Testern bisher aufgefallen, dass es auf nahezu allen Anlagen zeitweise einen sehr hohen Platzbedarf der Lkws gibt. "Je später der Tag, desto höher die Anzahl der parkenden Lkws, teils sogar im Einfahrtbereich", erklärt Falk Hoffmann, der Regionalbeauftragter für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen ist.

Gelegentlich blockieren sich die Laster gegenseitig oder weichen mangels Alternativen auf Pkw-Parkbuchten aus. "Das ist ein echtes Problem für alle Reisenden, aber besonders für die Lkw-Fahrerinnen und -fahrer selbst", so Hoffmann. Schließlich müssen sie ihre Lenk- und Ruhezeiten einhalten. "Wir fordern deswegen mehr Tempo beim Bau der 200 geplanten zusätzlichen Rastplatzanlagen entlang der Bundesautobahnen", so der Regionalbeauftragte.

Autofahrer können sich am Test beteiligen

Die bundesweite Initiative wurde am 1. April gestartet und soll im September abgeschlossen werden. Bis dahin will der Autoclub mit Unterstützung seiner über 700 Ehrenamtlichen deutschlandweit 500 Rastplatz-Anlagen auf Herz und Nieren je zweimal überprüft haben. Am Ende möchte der ACE den Test mit der Autobahn GmbH auswerten, um Lösungen bei verbesserungswürdigen Anlagen aufzuzeigen.

Parallel zu Kontrollen veranstaltet der ACE auch einen Foto-Wettbewerb. Gefragt sind die schönsten und schaurigsten Rastplatz-Fotos. Auf der Mach-mit-Plattform www.ace-clubinitiative.de des Autoclubs können alle Interessierten daran teilnehmen. Es gibt Preise zu gewinnen.

Über den ACE Auto Club Europa:

  • Der ACE Auto Club Europa wurde 1965 gegründet.
  • Der Club hat 630.000 Mitglieder.
  • Er versteht sich als Interessenvertreter für "alle modernen mobilen Menschen, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind."
  • Der ACE ist auf den Gebieten Unfall- und Pannenhilfe, Verkehrssicherheit, Elektromobilität, neue Mobilitätsformen und Verbraucherschutz unterwegs.
  • Untersucht wurden diese Rastplätze: "Am Nöthnitzgrund" Ost und West und "Am Heideholz" - jeweils Ost und West.