Freital
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Wie fahrradfreundlich ist die Region?

Macht Radfahren in Freital Spaß? Oder ist es Stress? Eine Umfrage sucht bis Ende November Antworten.

Von Luisa Zenker
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Auf der Dresdner Straße in Freital-Potschappel gibt es keinen Radweg.
Auf der Dresdner Straße in Freital-Potschappel gibt es keinen Radweg. © Karl-Ludwig Oberthür

In Freital würden sich viele unsicher auf dem Rad fühlen, die Fahrradwege seien zu schmal, auf der Straße werde man von Autos bedrängt. Außerdem gebe es kaum Abstellmöglichkeiten fürs Rad. Das zumindest haben die Freitaler 2018 im Fahrradklimatest geantwortet. Damit landete Freital mit der Note 4,2 auf den hinteren Plätzen im Wettkampf um die fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands.

Auch dieses Jahr haben die Freitaler noch bis zum 30. November Zeit, die Stadt zu bewerten. Der Fahrradklima-Test ist eine Online-Umfrage vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC). Er wird seit mehreren Jahren weltweit durchgeführt.

Mit dem neunten Test in Folge erhebt der ADFC, womit sich Radfahrer in den Städten und Gemeinden konfrontiert sehen: Wie sicher ist es auf dem Rad? Hat die Stadt in den letzten Monaten etwas für den Radverkehr getan? Wird im Winter der Radweg geräumt? Mithilfe der Befragung will der ADFC für Freital mögliche Problemstellen aufdecken. Auch soll der Test als Anhaltspunkt für die verkehrspolitische Entwicklung der Stadt und zum bundesweiten Vergleich dienen.

Neu in der Umfrage sind Fragen rund um das Thema Corona. Denn das Fahrrad erlebt seit dem Frühjahr einen Boom. Viele Fahrradhändler verzeichnen steigende Verkaufszahlen. Das Fahrrad ist zum neuen Corona-Mobil geworden. Das greift auch der ADFC in der Umfrage auf.

Zu wenig Teilnehmer in Tharandt

Bisher haben weniger Freitaler als in den letzten Jahren an der Umfrage teilgenommen. 130 Bürger beantworteten seit dem 1. September 2020 für Freital den Test. In Dresden dagegen haben schon über 2.500 Bürger mitgemacht. Auch Pirna hat schon mehr Teilnehmer als Freital. Nur in Tharandt gibt es noch weniger Antwortgebende, dort haben bisher 14 Tharandter Testfragen beantwortet. Um die Ergebnisse auswerten zu können, müssen aber mindestens 50 teilnehmen.

Seit der letzten Umfrage vor zwei Jahren hat sich aber auch in Freital einiges getan. In jüngster Zeit sind 16 neue Abstellmöglichkeiten fürs Rad hinzugekommen. Beispielsweise am Kulturhaus, am Bahnhof Potschappel und am Rathaus Deuben. Doch auch hier kritisierte der ADFC im vergangenen Sommer: Freital habe zu wenige Fahrradständer.

Radklima in Freital verbessert?

Des Weiteren wird zurzeit das Landesradwegenetz (SachsenNetzRad) in der Region ausgebaut. Die Beschilderung soll somit verbessert werden. Auch auf der Dresdner Straße plant die Stadt einen weiterführenden Radfahrstreifen. Der endet bisher kurz nach dem Ortseingang. Doch trotz der Verbesserungen sieht die 2014 gegründete AG Rad weiteren Bedarf. Erst kürzlich identifizierten die Mitglieder fünf Problemstellen in Freital.

Bis zum 30.November kann jeder selbst einschätzen, wie fahrradfreundlich die Region in und um Freital ist und ob sie sich verbessert hat. In der Umfrage kommen die Betroffenen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen in allen Altersgruppen selbst zu Wort.

Mitmachen kann jede Person, die Rad fährt, egal ob sie ADFC-Mitglied ist oder nicht. Der Fragebogen lässt sich unter www.fahrradklima-test.de am PC, dem Tablet oder auf dem Smartphone ausfüllen. Die Beantwortung der 32 Fragen dauert laut ADFC nicht länger als zehn Minuten. Auch Hinweise auf lokale Probleme sind möglich. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2021 präsentiert.

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