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Sachsen braucht Tausende zusätzliche Pfleger

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt in Zukunft voraussichtlich weiter an. Deshalb benötigt Sachsen bis 2035 deutlich mehr Pflegerinnen und Pfleger.

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Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt in Zukunft voraussichtlich weiter an. Sachsen fehlen die Fachkräfte dafür.
Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt in Zukunft voraussichtlich weiter an. Sachsen fehlen die Fachkräfte dafür. © Uwe Anspach/dpa (symbolbild)

Kamenz. In den kommenden Jahren werden in Sachsen Tausende zusätzliche Fachkräfte in der Pflege benötigt. Hintergrund ist die steigende Zahl Pflegebedürftiger. Waren Ende 2021 rund 311.000 Menschen hierzulande pflegebedürftig, werden es bis 2035 etwa 326.000 sein, informierte das Statistische Landesamt am Donnerstag. Das entspricht einem Anstieg von fünf Prozent.

Den Statistikern zufolge werden voraussichtlich vier von zehn Betroffenen von ambulanten Pflegediensten oder in stationären Einrichtungen betreut werden. Ausgehend vom aktuellen Personalschlüssel werden dazu etwa 80.000 Pflegerinnen und Pfleger benötigt - das sind 5000 mehr als im Jahr 2021. Darin ist nicht berücksichtigt, dass schon jetzt die Zahl der Beschäftigten nicht den tatsächlichen Fachkräftebedarf widerspiegelt.

In ganz Deutschland gibt es, laut Statistischem Bundesamt, derzeit Fünf Millionen Pflegebedürftige. 84 Prozent davon werden zu Hause versorgt. Bis 2055 soll die Anzahl um 37 Prozent auf etwa 6,8 Millionen steigen.

Die Bundespolitik arbeitet derweil an einem "Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz" (PUEG). Die Pflegereform sieht vor allem mehr finanzielle Hilfen vor, von vielen Seiten werden diese aber als unzureichend angesehen.

"Der Gesundheitsminister und die Regierung sind an der Reihe, eine langfristige und sektorenübergreifende Strategie zu etablieren, anstatt Stückwerk anzubieten", forderte Susanna Karawanskij, Präsidentin der Volkssolidarität am Donnerstag. Sie mahnte: "Der Personalnotstand hängt unmittelbar mit der pflegerischen Versorgungssicherheit und -qualität zusammen. Um Versorgungslücken zu vermeiden, müssen die Fragestellungen rund um die Pflege endlich umfassend angegangen werden." (dpa)