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Krankenkasse meldet für 2022 Rekordkrankenstand in Sachsen

Erkältungskrankheiten treffen in diesem Jahr nicht nur viele Kinder. Laut Techniker Krankenkasse melden sich ungewöhnlich viele Beschäftigte in diesem Jahr krank - nicht erst im Winter.

Von Kornelia Noack
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In Sachsen gibt es ungewöhnlich viele Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen.
In Sachsen gibt es ungewöhnlich viele Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen. © Symbolbild: dpa/Christina Sabrowsky

In Sachsen waren in diesem Jahr deutlich mehr Beschäftigte krank als in den Vorjahren. Das hat die Techniker Krankenkasse ermittelt. Der Hauptgrund dafür sind ungewöhnlich viele Atemwegsinfekte und Erkältungskrankheiten.

So lag der Krankenstand bis Anfang Dezember im Freistaat im Schnitt bei 5,19 Prozent. Der Krankenstand ist der Anteil der Fehltage an allen Arbeitstagen. Die Fehlzeiten sind demnach nun schon höher als im gesamten Jahr 2021 mit 4,16 Prozent.

„Obwohl das Jahr noch nicht zu Ende ist, haben wir schon jetzt mehr Krankschreibungen als in den Vorjahren“, konstatiert Alexander Krauß, Leiter der TK-Landesvertretung Sachsen. Deutschlandweit lag der Krankenstand Anfang Dezember im Schnitt bei 5,14 Prozent.

Auswertung mit 5,5 Millionen Erwerbstätigen

Auffällig sei, dass es auch zu untypischen Zeiten große Erkältungswellen gab – hauptsächlich im Juli und Oktober. „Der Oktober ist kein typischer Grippemonat. Trotzdem hatten wir in Sachsen mit 5,80 Prozent den höchsten Krankenstand im Vergleich zu den Vorjahren“, sagt Krauß. Im Jahr 2021 lag der Wert bei 4,47 Prozent, im Jahr 2020 bei 4,21 Prozent. Auch bundesweit liegt der Krankenstand mit 5,92 Prozent im Oktober in diesem Jahr so hoch wie noch nie.

Am häufigsten hatten sich sächsische Beschäftigte im März 2022 krankschreiben lassen. Mit 6,81 Prozent verzeichnete die TK in diesem Monat die meisten Jobausfälle. Alexander Krauß: „Auch im März 2020, in der ersten Coronawelle, konnten wir in Sachsen bereits mit 6,07 Prozent einen sehr hohen Krankenstand beobachten, aber in diesem Jahr bricht er im März alle Rekorde.“

Ausgewertet hatte die TK Versichertendaten von 5,5 Millionen Erwerbstätigen. Dazu gehören Berufstätige und Arbeitslosengeld-I-Empfänger. Aktuell lägen Krankmeldungen bis einschließlich November und Anfang Dezember vor, wobei noch mit Nachzüglern zu rechnen sei, erläutert die Kasse.