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Erkältungswelle: Emmerlich-Konzert in Görlitz fällt aus

Der Künstler ist erkrankt. Sein für den 15. Dezember geplanter Auftritt in der Evangelischen Kreuzkirche wird auf 2023 verschoben.

Von Ines Eifler
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Am Donnerstag ist der Bass und Entertainer mit seinem Ensemble in der Görlitzer Kreuzkirche zu Gast.
Am Donnerstag ist der Bass und Entertainer mit seinem Ensemble in der Görlitzer Kreuzkirche zu Gast. © Uwe Soeder

Aktualisiert 12. Dezember, 17.10 Uhr:

Am Donnerstag vor dem Vierten Advent wollte Gunther Emmerlich in der Görlitzer Kreuzkirche sein festliches Adventskonzert geben.

Wegen einer Bronchitis aufgrund des RS-Virus liegt der Dresdner Basssänger und Entertainer aber im Krankenhaus. Mit einer Genesung in den kommenden Tagen ist nicht zu rechnen. Das Konzert wird auf den Ersten Advent des nächsten Jahres, den 3. Dezember 2023, 17 Uhr verlegt.

"Bereits gekaufte Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit", teilt Gunther Emmerlichs Agent Gunter Grebler mit. Sie können aber auch – möglichst bis zum Jahresende – an den Vorverkaufsstellen, an denen sie erworben wurden, zurückgegeben werden. Der Kaufpreis wird erstattet.

"Wir empfehlen allerdings, die Karten aufgrund der großen Nachfrage zu behalten", sagt Grebler. Am Sonntag wollte Emmerlich in der Kamenzer St.-Marien-Kirche auftreten. Bereits dieses Konzert fiel aus.

In Görlitz wäre der Künstler nach fünf Jahren erstmals wieder zu erleben gewesen. Im Jahr des Reformationsjubiläums 2017 war er mit seinem Luther-Programm in der Lutherkirche zu Gast. Noch Ende vergangener Woche führten wir ein Gespräch mit Gunther Emmerlich:

Herr Emmerlich, nachdem Sie im Jahr des Reformationsjubiläums 2017 mit einem Lutherprogramm in der Krypta der Peterskirche zu Gast waren, treten Sie diesmal in der Kreuzkirche auf. Auch hier verbinden Sie wieder Musik mit erzählten Geschichten?

So ist es. Ich habe für dieses Adventskonzert eine Mischung aus dem gefunden, was die Menschen traditionell mit Advent verbinden und kleine Entdeckungen. Dafür bin ich auf die Suche nach Geschichten gegangen, die das Publikum vielleicht noch nicht kennt. Vor einigen Jahren habe ich einmal eine Fernsehsendung "Weihnachten in Europa" moderiert und zum Beispiel herausgefunden, dass "Oh du fröhliche" auf ein italienisches Frühlingslied zurückgeht. Es gibt auch sehr schöne katalanische Adventslieder, die der weltberühmte Cellist Pablo Casals bekannt machte.

Und der traditionelle Teil?

Bach, Händel und Mozart gehören zum Programm, natürlich auch bekannte Adventslieder von "Wie soll ich dich empfangen" über "Tochter Zion" bis zu "Es wird schon gleich dunkel".

Gunther Emmerlich (Mitte) und sein Ensemble: Johann Plietzsch, Jeanne Pascale Schmidt, Sabina Herzog und Matthias Suschke (v. l. n. r.)
Gunther Emmerlich (Mitte) und sein Ensemble: Johann Plietzsch, Jeanne Pascale Schmidt, Sabina Herzog und Matthias Suschke (v. l. n. r.) © Gunter Grebler

Ich bin wieder mit den exzellenten Musikern da, die mich beim Lutherkonzert 2017 teilweise schon begleitet haben: die Sopranistin Jeanne Pascale Schmidt, die Cellistin und Sängerin Sabina Herzog, der Trompeter Johann Plietzsch und der Pianist Matthias Suschke an Orgel und Klavier. Zu einigen Adventsliedern werde ich das Publikum am Ende zum Mitsingen einladen.

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Bereits am Montag sind Sie mit dem Konzert in Kamenz zu Gast. Dort gestalten Sie das Programm gemeinsam mit der Kantorei der St.-Marien-Kirche. Könnten Sie sich so ein Konzert auch mit einem Görlitzer Chor vorstellen?

So etwas kommt meist zustande, wenn wir bei der Vorbereitung der Konzerttour mit einer Kirchengemeinde in Kontakt kommen, die das vorschlägt. Hier war es die Idee des Kantors in Kamenz. Wenn sich in Görlitz einmal die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Musizieren ergeben würde, wäre das natürlich sehr schön. Vielleicht beim nächsten Mal.

Sie haben in den vergangenen Jahren auch einige Bücher geschrieben. Ihr viertes erschien genau vor zwei Jahren während der Hochzeit von Corona.

2020 konnte ich die Lockdowns sehr gut dafür nutzen, mein Buch "Fortgeschritten. Man muss den Tatsachen ins Auge sehen, auch wenn sie noch so erfreulich sind" fertig zu schreiben. Darin sind Geschichten enthalten, die Ost und West verbinden. Ich hatte also Besseres zu tun, als gegen Corona-Maßnahmen demonstrieren zu gehen. Manchmal kann man auch die Kompliziertheit einer Situation erkennen und sich darein fügen.

Es heißt, Sie sind ein großer Weihnachtsfan. Diesmal haben Sie kurz vor dem Fest etwas ganz Besonderes geplant.

Weihnachten hat ja etwas mit zu Hause zu tun. Deshalb lade ich für eine Sendung am 22. Dezember um 20.15 Uhr im MDR Gregor Gysi und Wolfgang Stumph in den Weinkeller meiner Villa am Weißen Hirsch ein, um mit ihnen über weihnachtliche Themen zu reden. Dazu gibt es Weihnachtslieder, gesungen von ganz verschiedenen berühmten Sängern.

Sind Sie mit Gregor Gysi befreundet?

Mit Gregor Gysi habe ich öfter am Rande von Talkshows gesprochen, das war oft interessanter als die Sendung selbst. Anfang 2022 hat er mich dann in seine eigene Talkshow eingeladen. Es war also ein sehr unterhaltsamer Abend und wir sind so verblieben, dass er sich meldet, wenn er mal in Dresden ist, und ich mich bei ihm, wenn ich mal in Berlin bin. Jetzt habe ich ihn eingeladen.

Und Wolfgang Stumph?

Mit ihm bin ich tatsächlich gut befreundet. Wir spielen zusammen Skat und gehen auch manchmal zum Italiener essen, gemeinsam mit seiner ganzen Familie.

Weihnachten verbringen Sie sicherlich mit Ihrer Familie?

Natürlich, ich lebe ja zusammen mit meinem Sohn und seiner Familie, wir feiern gemeinsam ganz nach dem klassischen Ritual. Vormittags wird der Baum geschmückt, nachmittags gehen wir in die Kirche, wo meine beiden kleinen Enkelinnen – insgesamt habe ich zehn – im Krippenspiel mitwirken. Abends sind wir dann bei meinen Töchtern und essen Aschebrätel mit Specksalat, ein Gericht aus meiner thüringischen Heimat. Am nächsten Tag ist die Schwiegerfamilie meines Sohnes zu Besuch und bringt die Gans mit. Danach geht es für mich schon wieder weiter mit Konzerten im Leipziger Gewandhaus und auf meinen geliebten Darß. Silvester verbringe ich dann wieder zu Hause.