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Kretschmer spricht am Sonntag bei Demo gegen Rechts in Görlitz

Die Liste der Unterstützer für die Demo gegen Rechtsextreme in Görlitz wird immer länger. Mehrere Politiker und Initiativen beteiligen sich. Mit dabei ist auch Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer.

Von Susanne Sodan
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Auf dem Marienplatz fanden in den vergangenen Jahren schon Kundgebungen gegen rechte Strömungen und Querdenker statt. Am Sonntag ist die nächste Demo geplant. Auch Michael Kretschmer wird dann vor Ort sein.
Auf dem Marienplatz fanden in den vergangenen Jahren schon Kundgebungen gegen rechte Strömungen und Querdenker statt. Am Sonntag ist die nächste Demo geplant. Auch Michael Kretschmer wird dann vor Ort sein. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Sachsens Ministerpräsident schließt sich dem Protest gegen rechtsextreme Strömungen ein Görlitz an. Bereits am Donnerstagabend, zum Neujahrsempfang der Stadt Görlitz, hatte Kretschmer den bundesweiten Demos seine Unterstützung ausgesprochen. Nun gehört er selbst zu den Rednern auf dem Marienplatz am Sonntag.

Zuvor hatte bereits der Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu angekündigt, an der Kundgebung teilzunehmen. Er halte es für wichtig, sagte er gegenüber der SZ, dass aus der Mitte der Gesellschaft ein Zeichen gesetzt werde.

Gerade die zuletzt bekannt gewordenen Berichte über ein Treffen von Rechtsextremisten mit AfD-Vertretern, bei dem es um Pläne zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland, auch mit deutschem Pass, ging, hätten gezeigt, wie weit die Überlegungen bestimmter Kreise bereits gediehen seien. Völlig unklar sei, wo das ende.

Ursu ist zwar deutscher Staatsbürger, doch in Rumänien geboren, wo er auch seine Jugend und Studienzeit verbrachte, ehe er in der Wendezeit nach Deutschland kam. Nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister wird er in sozialen Netzwerken regelmäßig als "kleiner Trompeter aus Rumänien" geschmäht.

Nahezu alle politischen Strömungen bringen sich ein

Bundesweit wird am Sonntag unter dem Motto „Zusammen gegen Rechts“ demonstriert. In Görlitz hat eine Privatperson eine Kundgebung auf dem Marienplatz, 14 Uhr, angemeldet. Unterstützt wird sie unter anderem von der Initiative "Görlitz bleibt bunt". Deren Mitgründer Daniel Preißler wird am Sonntag den Anfang machen. "Nicht erst seit dem von Correctiv aufgedeckten Geheimtreffen bedrohen immer stärker werdende rechtsextreme Kräfte und Faschismus unsere Demokratie real", äußert sich Daniel Preißler von "Görlitz bleibt bunt" in den sozialen Netzwerken. "Allerhöchste Zeit, dass wir als Gesellschaft gemeinsam für unsere Demokratie, Vielfalt und eine solidarische Gemeinschaft einstehen."

Insgesamt elf Redner haben sich angesagt, darunter Markus Schlimbach vom DGB Sachsen, Julia Schüler, Leiterin des soziokulturellen Zentrums Rabryka Oder auch Landrat Stephan Meyer. Auch Parteien wie CDU und Linkspartei verbreiteten die Einladung zur Demo in den sozialen Netzwerken. So wird auch Christiane Schulz, Chefin des CDU-Stadtverbandes, und Mirko Schutze, Stadtrat und Landtagsabgeordneter der Linkspartei auf der Bühne stehen, ebenso Karsten Günther-Töpert, Vorsitzender der Stadtratsfraktion Bürger für Görlitz und Kristina Seifert von der Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne.

In Sachsen wird am Sonntagnachmittag auch in Leipzig, Dresden und Pirna demonstriert. Bundesweit sind für die kommenden Tage in zahlreichen Städten Kundgebungen und Demos angekündigt, in der Lausitz zum Beispiel auch in Spremberg und Cottbus. Initiator von "Zusammen gegen Rechts" ist der Berliner Campact-Verein, die Demos in den Städten werden von örtlichen Vereinen, Initiativen oder Privatpersonen angemeldet. Bereits in den vergangenen Tagen waren bundesweit Medienberichten zufolge mehrere Zehntausend Menschen auf die Straße gegangen. Bei dem Geheimtreffen in Potsdam war beispielsweise die Identitäre Bewegung vertreten. Anhänger der rechtsextremen Gruppierung sah man auch schon in Görlitz bei der "Montagsdemo".