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Görlitzer Farbenhändler zieht vom Hinterhaus in schicke neue Filiale

Brillux ist von der Zittauer Straße ins Gewerbegebiet gezogen. Im Sommer kommen auch noch neue Mitarbeiter.

Von Ingo Kramer
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René Hoffmann ist Niederlassungsleiter beim Maler-Großhandel Brillux in Görlitz. Hier steht er im Verkaufsraum der neuen Filiale.
René Hoffmann ist Niederlassungsleiter beim Maler-Großhandel Brillux in Görlitz. Hier steht er im Verkaufsraum der neuen Filiale. © Martin Schneider

René Hoffmann ist 45 Jahre alt – und seit 26 Jahren im gleichen Unternehmen tätig. Und zwar beim Maler-Großhandel Brillux. „Ich habe im Unternehmen gelernt, war dann sieben Jahre in Bayern und anschließend neun Jahre Niederlassungsleiter in Dresden“, berichtet er. Seit sieben Jahren ist er zurück in der Heimat Görlitz.

So sieht das neue Gebäude von Brillux, Gewerbering 26 in Görlitz, aus.
So sieht das neue Gebäude von Brillux, Gewerbering 26 in Görlitz, aus. © Martin Schneider

Seit zwei Wochen hat sich sein Arbeitsweg noch einmal verkürzt – auf dreieinhalb Kilometer. Brillux ist nämlich umgezogen. Weg vom Hinterhof auf der Zittauer Straße, wo die Firma 30 Jahre lang – seit März 1993 – in den gleichen Räumen zu finden war. Jetzt hat Brillux neu gebaut – im Gewerbegebiet Ebersbach. Gewerbering 26 heißt die Adresse. Zu finden ist sie ganz am Ende der Straße, hinter Fliesen-Pedersen und Haustechnik Schöpstal sowie schräg hinter der Fleischerei Hein.

Das Unternehmen hatte die Fläche vor zwei Jahren für 90.000 Euro von der Stadt gekauft und wollte 1,5 Millionen Euro investieren. „Am Ende ist es deutlich mehr geworden“, sagt Hoffmann. Wie viel, das weiß nur die Zentrale, aber die macht die Zahl nicht öffentlich.

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Auf jeden Fall hat sich Brillux deutlich vergrößert – von 500 auf 1.200 Quadratmeter Fläche. „Die alten Räume waren zu klein geworden, wir hatten zu wenig Lagerfläche und die Anlieferung für große Lkw im Hinterhof war zu kompliziert“, sagt er. Der Umsatz sei stetig gewachsen: „In den sieben Jahren, seit ich wieder in Görlitz bin, hat er sich verdoppelt“, sagt Hoffmann. Das könnte mit dem verbesserten Serviceangebot zu tun haben, glaubt er: „Wir haben damals auch einen neuen Kraftfahrer angestellt und können die Kunden seither deutlich flexibler beliefern.“

Kunden sind vor allem Firmen

Die Kunden sind zu 95 Prozent Firmen: „Wir sind in erster Linie ein Großhandel für Maler und Stuckateure, daneben auch für Tischler, Metallbauer, Baufirmen, Sanitärbetriebe, Möbelhäuser und Raumausstatter.“ Die anderen fünf Prozent sind Privatkunden, die Wert auf Profi-Qualität legen und bereit sind, sich das etwas kosten zu lassen. Die Firmen nämlich bekommen die Ware zu anderen Preisen. Aber Brillux will auch auf die Privatkunden nicht verzichten: „Bei uns wird jeder beraten und bedient, egal, ob Firma oder Privatkunde.“ Hauptprodukte sind Innen- und Fassadenfarben, aber auch Lacke, Lasuren, Wärmedämmung, Werkzeuge, Maschinen, Tapeten und Fußböden.

Das neue Brillux-Gebäude am Gewerbering ist sehr modern – mit Fotovoltaik auf dem Dach, Wärmepumpe und ausschließlich LED-Beleuchtung. „In Kürze wird auch die E-Auto-Ladesäule für unsere Kunden nutzbar sein“, sagt René Hoffmann. Die Außenanlagen dagegen werden erst im Frühling fertig. Im Gebäude finden die Kunden nicht nur Waren, sondern auch Weiterbildungskurse. „Vor Ort in Görlitz bieten wir für Malerfirmen zweistündige Kompaktkurse mit Theorie und Praxis an“, sagt der Niederlassungsleiter. Zudem unterstützt Brillux Malerfirmen bei der Nachwuchsgewinnung – etwa mit zwei großen Brillux-Trucks, die den Malerberuf vorstellen und die für Veranstaltungen gebucht werden können. Einer davon wird zum Beispiel bei der Ausbildungsmesse „Insidertreff“ am 10. Juni in Löbau vor Ort sein. „Nachwuchs ist wichtig“, sagt René Hoffmann: „Wir erleben im Kundenkreis, dass Malerfirmen aufhören, wenn es keine Nachfolger gibt.“

Brillux ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Münster, in dem die fünfte Generation jetzt in die Geschäftsführung eingestiegen ist. Insgesamt gibt es über 190 Filialen. In Görlitz arbeiten sechs Menschen für Brillux – darunter ein Azubi und zwei Außendienstler. „Ab Sommer sind wir dann acht“, freut sich Hoffmann: Ein Azubi und ein Verkäufer kommen hinzu. Letzterer ist ein Ex-Azubi, der nach zwei Jahren zurückkehrt. Kurze Arbeitswege begeistern offenbar nicht nur den Niederlassungsleiter.