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Helikoptereinsatz durchbricht ruhiges Strandleben

Die Rettungsschwimmer freuten sich mit den Besuchern an den Seen im Kreis Görlitz über einen ruhigen Sommerbetrieb in dieser Woche. Bis es am Donnerstag kurzzeitig hektisch wurde.

Von Thomas Christmann & Sebastian Beutler
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Strandbesucher suchten diese Woche am Nordstrand des Berzdorfer Sees auch den Schatten.
Strandbesucher suchten diese Woche am Nordstrand des Berzdorfer Sees auch den Schatten. © Martin Schneider

Ein Platz im Schatten war in dieser Woche auch an den Stränden des Berzdorfer Sees gefragt. Die Hitze machte selbst den Sonnenhungrigsten etwas zu schaffen und hielt wohl auch manchen davon ab, an den See zu fahren.

Von einem ruhigen Sommerbetrieb sprechen daher auch gegenüber der SZ die Vertreter der Rettungsschwimmer am See. Alexander Peter vom DRK, das für die Rettung am Nordost- und Nordstrand zuständig ist, verzeichnete zwar einen spektakulären Einsatz eines Rettungshubschraubers am Donnerstag am Nordstrand. Weil alle Notärzte aus der Nähe gebunden waren, kam der Notarzt mit dem Hubschrauber. Anlass war der allergische Schock nach einem Wespenstich bei einem Besucher des Sees. Das gesundheitliche Problem konnte schnell gelöst werden, Folgeschäden sind nicht zu erwarten. Ansonsten gab es nur kleinere Einsätze, mal schnitt sich jemand an einer Glasscherbe, mal musste ein Pflaster gesetzt werden.

Da war sogar noch Platz am Nordoststrand am Berzdorfer See am Mittwoch, dem heißesten Tag der Woche.
Da war sogar noch Platz am Nordoststrand am Berzdorfer See am Mittwoch, dem heißesten Tag der Woche. © Martin Schneider

Genau dieses Einsatzmuster bestätigt auch Manuel Schulze von der DLRG für die Blaue Lagune im Süden des Sees. Auch hier ruhiges Sommergeschehen ohne einen Ansturm der Besucher. Und auch hier kleinere Einsätze wie Heftpflaster setzen und Schnittwunden behandeln. An allen Stränden kamen in dieser Woche keine Schwimmer in Seenot, sodass die Retter nicht einschreiten mussten.

Mit dem Start der Sommerferien sind auch am Olbersdorfer See im Süden des Landkreises die Rettungsschwimmer täglich anzutreffen. Der DLRG Bezirk Zittau sichert mit der DRK Wasserwacht Zittau den Badebetrieb bis 15. September ab. Finanziell ermöglicht wird das durch eine Spende der Sparkasse.

Alle Vereine und Organisationen, die den Badebetrieb an den großen Seen im Kreis Görlitz absichern, klagen darüber, dass die Suche nach Rettungsschwimmern sich immer schwieriger gestalte. Besonders jene im Alter ab 18 Jahren sind selten geworden, da Beruf und Familie wenig Zeit für die ehrenamtliche Tätigkeit lassen. Hinzu kommt die Konkurrenz durch den Wasserrettungsdienst an der Küste, wo die Kurverwaltungen attraktivere Anreize bieten, und Ferienjobs, bei denen Mindestlohn gezahlt werden muss. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie verstärken das Problem nach Angaben der DLRG.