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Verschärft auch Polen die Einreise-Regeln?

Über das Gerücht wird auf Facebook diskutiert. Dran scheint aber nichts zu sein.

Von Susanne Sodan
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Wegen der Benzinpreiose in Polen dürften Einschränkung im Kleinen Grenzverkehr in Görlitz viele ärgern.
Wegen der Benzinpreiose in Polen dürften Einschränkung im Kleinen Grenzverkehr in Görlitz viele ärgern. © Martin Schneider

"Ist da was dran oder ist es wiedermal bloß ein Gerücht?", fragt eine Nutzerin auf einer Görlitzer Facebook-Seite. Es geht um die Frage, ob auch Polen, ähnlich wie Tschechien, den Grenzverkehr stärker einschränken wolle.

Bundespolizei liegen keine Infos vor

Davon hat er weder inoffiziell noch offiziell bislang gehört, das Michael Engler, Sprecher der Bundespolizei-Inspektion Ludwigsdorf. "Wir wären aber informiert worden, weil es unsere Arbeit von der anderen Seite ja auch betrifft", erklärt er. Er vermutet stark, dass es sich nur um ein Gerücht handelt. Zumal der Reiseverkehr über den Jahreswechsel nach Polen ohnehin größtenteils durch sei.

Oder um eine Verwechslung. Denn in Tschechien sind die Einreiseregeln Anfang dieser Woche verschärft worden. Bis zum 1. Januar ist auch der Kleine Grenzverkehr stärker eingeschränkt. So sind etwa auch Reisen bis zu 24 Stunden nur mit PCR-Testnachweis möglich. Ausgenommen sind nur Personen mit einer Booster-Impfung. Tschechien hofft, dass damit Fahrten von ungetesteten Personen etwa zu Silvesterpartys vermieden werden.

Auch Polen hatte seine Corona-Maßnahmen Anfang Dezember verschärft. Änderungen gab es dabei auch für Personen, die von einem Land außerhalb des Schengenraumes einreisen. Für Einreisen aus Ländern innerhalb des Schengenraumes, zu dem auch Deutschland gehört, änderte sich aber von polnischer Seite aus nichts. An den Angaben hat sich auf der Regierungswebsite Polens, gov.pl, aktuell nichts geändert.

So sind die Regeln für Polen-Reisen

In Polen gilt für Einreisende nach wie vor eine zehntägige Quarantänepflicht. Ausgenommen sind davon geimpfte und genesene Personen, für Einreisende, die einen negativen Corona-Test vorweisen können, der nicht älter ist als 48 Stunden, sowie mit ihnen reisende Kinder unter 12 Jahren.

Polen ist vor drei Wochen vom Bund als Hochrisikogebiet eingestuft worden. Das bedeutet eine Reisewarnung. Hat man dennoch die Feiertage in Polen verbracht, muss man die Rückreise nach Sachsen digital anmelden. Und man einen Test-, Impf- oder Genesenennachweis vorlegen können, der auch bei der Anmeldung hochzuladen ist. Für Personen, die nicht geimpft oder genesen sind, gilt dann eine zehntägige Quarantäne begeben, die man frühestens nach fünf Tagen durch einen negativen Corona-Test vorzeitig beenden kann.

Für den Kleinen Grenzverkehr aber, war man also weniger als 24 Stunden in Polen, gelten Anmelde- und Quarantänepflicht nicht. Gerade Änderungen im Kleinen Grenzverkehr hätten viele Görlitzer derzeit sicher verstimmt: Viele nutzen die Möglichkeit, in Zgorzelec zu tanken, weil wegen Steuersenkungen Kraftstoff derzeit in Polen deutlich günstiger ist.