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Junges Orchester in der Görlitzer Altstadt

Seit Ferienbeginn proben Kinder und Jugendliche aus der ganzen Oberlausitz im Benigna-Theater auf dem Untermarkt. Ihr Konzert erklingt in der Adventgemeinde.

Von Ines Eifler
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Jugendorchesterprobe im Benigna-Theater auf dem Untermarkt in Görlitz mit Dirigent Thomas Stapel.
Jugendorchesterprobe im Benigna-Theater auf dem Untermarkt in Görlitz mit Dirigent Thomas Stapel. © Martin Schneider

Hätte das Benigna-Theater am Untermarkt 2 Fenster, könnte der ganze Platz mithören: Werke für Orchester, die wie Filmmusik klingen und Titel tragen wie "Vorstadt-Allee" und "Großstadt-Impression", oder Stücke von Telemann, Vivaldi und Bach.

Seit Winterferienbeginn proben hier gut 50 Kinder und Jugendliche, ebenso in der Jugendherberge auf der Peterstraße und in der Musikschule am Fischmarkt.

Schüler aus vier Musikschulen

Mit Musikschülern aus der ganzen Oberlausitz, Städten und Dörfern, ist dieses Orchester besetzt, in dem außer Streich-, Blas- und Schlaginstrumenten auch Gitarren, Blockflöten, Percussion, Klavier und Harfe mitwirken. Das ist eine Besonderheit des "Mixtura"-Orchesters, einer Formation, die der Komponist und heutige Görlitzer Musikschulleiter Thomas Stapel vor etwa zehn Jahren erfunden hat, als er noch die Kreismusikschule Dreiländereck stellvertretend leitete. Sein Ziel war es, möglichst vielen Kindern die Chance zu geben, in einem großen Ensemble mitzuwirken, auch wenn sie kein typisches Orchesterinstrument spielen.

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Im Projekt "Dreiklang", einer Kooperation der Musikschulen Görlitz und Hoyerswerda sowie der Kreismusikschulen Dreiländereck und Bautzen unter der Trägerschaft der Kultur- und Weiterbildungsgesellschaft mit Sitz in Löbau, finden seit 2018 Jahr für Jahr Orchesterprobenlager in den Ferien statt. Die haben in jedem Jahr ein anderes Motto. Es gab schon Orchesterferien nur für Streicher, einmal war Klezmermusik und einmal Musical Thema. Diesmal heißt es "Mixtura meets Dreiklang".

Wegen vieler Anmeldung wurde Plan geändert

Dafür konnten sich junge Musiker anmelden, egal ob sie schon in einem Orchester mitspielen oder nicht. Unter professioneller Anleitung erarbeiten sie ein Repertoire und geben am Ende ein öffentliches Abschlusskonzert. Der jüngste Teilnehmer ist diesmal acht Jahre alt, der älteste 22, aber die meisten sind zwischen 12 und 14 Jahren.

Die Anmeldungen waren diesmal besonders zahlreich, auch von jungen Holz- und Blechbläsern, die für die "Mixtura"-Formation gar nicht vorgesehen sind. Um sie nicht abzulehnen, wurden der Plan kurzerhand geändert, sodass sie nun mit dem Klarinettisten Christian Wettin und dem Trompeter Thomas Becker ein eigenes Repertoire erarbeiten.

Es fehlt nicht an Ferienspaß

"Es geht uns vor allem darum, dass die Kinder eine Orchestererfahrung machen und Lust bekommen, dauerhaft an ihrer Musikschule in einem Ensemble mitzuspielen", sagt Dreiklang-Projektleiterin Andrea Richter. Diese Idee gehe häufig auf, denn wer einmal mit anderen zusammengespielt hat, möchte das gern auch in Zukunft tun.

"Aber es soll natürlich auch ein Ferienerlebnis sein." Deshalb gebe es zwischen den Proben zusätzliche Kreativangebote mit der Puppenspielerin Anne Swoboda und der Künstlerin Marlene Knoche sowie Bewegung und Sport für die "Musikergesundheit".

Und auch das gemeinsame Übernachten in der Jugendherberge verbinde die Kinder und Jugendlichen. "Wir freuen uns jedes Mal, wie schnell sie einander kennenlernen", sagt Andrea Richter, "wie gut sie sich verstehen und Freundschaften schließen."

Das Ergebnis der Probenlagerwoche ist am Sonntag, 18. Februar, um 16 Uhr im Saal der Adventgemeinde auf der Bautzener Straße 21 zu hören. Der Eintritt ist frei.