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Hier wohnen künftig Studenten

Ein Eckhaus in der Görlitzer Bahnhofstraße wird jetzt saniert. Ab 1. Oktober ziehen die Mieter ein. Aber noch nicht überall.

Von Ingo Kramer
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Die Fassade des Eckhauses Bahnhof-/Konsulstraße strahlt wieder. Dachgeschoss und Parterre werden allerdings erst nächstes Jahr saniert.
Die Fassade des Eckhauses Bahnhof-/Konsulstraße strahlt wieder. Dachgeschoss und Parterre werden allerdings erst nächstes Jahr saniert. © Nikolai Schmidt

Der Wohnungsmarkt für Görlitzer Studenten erhält Zuwachs. Zum Wohnheim im Vogtshof, wo rund 230 Studenten Platz finden, und den zahlreichen Wohngemeinschaften kommt nun das Eckhaus Bahnhofstraße 50/Konsulstraße.

Alte Holzdielen abgeschliffen

Es gehört dem Zittauer Andreas Bulcsu. Er saniert es seit Anfang 2019, um Studentenwohnungen zu schaffen. Im ersten, zweiten und dritten Stock sind je zwei Wohnungen entstanden, jeweils eine Dreier- und eine Fünfer-Wohngemeinschaft. Auffällig sind vor allem die schönen Fußböden: Außer in Fluren und Bädern hat Bulcsu überall die breiten alten Holzdielen abgeschliffen und hergerichtet. „Ich versuche, bis zum Semesterbeginn Anfang Oktober die Wohnungen im ersten und zweiten Stock fertig zu bekommen“, sagt er. Der dritte Stock soll bis Jahresende folgen.

Im nächsten Frühling beginnt der Ausbau des Parterres und im Laufe des Jahres soll das Dachgeschoss folgen. Ganz oben kann sich Bulcsu sogar eine WG für sieben Studenten vorstellen. Allerdings müssen sich zunächst noch Brand- und Denkmalschutz über die Größe der Fenster, die als Notausstiege dienen sollen, einig werden.

Vor der Sanierung prangten Gambrinus-Aufschriften an beiden Fassaden des Hauses, hier in der Bahnhofstraße. Diese hier wurde jetzt überstrichen, aber zumindest eine andere blieb erhalten.
Vor der Sanierung prangten Gambrinus-Aufschriften an beiden Fassaden des Hauses, hier in der Bahnhofstraße. Diese hier wurde jetzt überstrichen, aber zumindest eine andere blieb erhalten. © nikolaischmidt.de

Einen Schriftzug an der Fassade hat er Denkmalschutz gerettet. „Restaurant und Café Gambrinus“ steht dort – in Erinnerung an das Lokal, das vermutlich ab 1905 und bis etwa 1920 in dem Gebäude bestand. An der einen Hausseite wurde er jetzt überstrichen, an der anderen aber steht er unter Denkmalschutz und muss erhalten werden. Derzeit ist er noch verdeckt. „Wenn mein Maler wieder gesund ist, wird er vollendet“, sagt Andreas Bulcsu.

Läden nach Mietervorstellungen

Im Parterre wird es eine Dreiraum-Wohnung geben und dazu zwei Geschäfte. Letztere sind noch nicht vergeben. „Ich würde sie gern nach den Vorstellungen der Mieter herrichten“, sagt Bulcsu. Bei der Branche ist er offen. Einen Bäcker könnte er sich zum Beispiel gut vorstellen – zumal es ringsum noch keinen gibt. „Es kann aber auch eine ganz andere Branche sein“, sagt er.

Bei der Suche nach Studenten ist ihm Corona in die Quere gekommen. „In Zittau vermiete ich schon seit 15 Jahren Studentenzimmer, aber so schwer wie dieses Jahr war die Mietersuche noch nie“, sagt er. Die Hochschule hat ihre Bewerbungsfrist und auch den Semesterbeginn nach hinten verlegt. Doch jetzt läuft es langsam an, am Freitag hatte Bulcsu wieder zwei Besichtigungstermine. Falls sich nicht genug Studenten finden, kann er sich mittlerweile aber auch vorstellen, an Familien oder andere Interessenten zu vermieten.

Kontakt: www.wohnheim-zittau.de

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