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Görlitzer Forscher erhalten viel Geld von der EU

Die Wissenschaftler von Casus bekommen 700.000 Euro für Laserfusionsexperimente. Das hat auch mit dem Strukturwandel zu tun.

Von Ingo Kramer
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Tobias Dornheim ist im Casus-Institut in Görlitz verantwortlich für das Projekt, das von der EU 700.000 Euro erhält.
Tobias Dornheim ist im Casus-Institut in Görlitz verantwortlich für das Projekt, das von der EU 700.000 Euro erhält. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Große Freude bei den Wissenschaftlern am Casus-Institut in Görlitz: Die Europäische Union finanziert eines ihrer Forschungsvorhaben mit 700.000 Euro. Darüber informiert Simon Schmitt von Casus, einer interdisziplinären Forschungseinrichtung, die seit 2019 in Görlitz besteht.

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Konkret geht es um die Fusion von Wasserstoffkernen. Die gilt als vielversprechende Option, um auf der Erde eine ergiebige und nachhaltige Energiequelle zu schaffen. Das Problem: Um den Prozess der Kernfusion in Gang zu setzen, sind extrem hohe Drücke und Temperaturen erforderlich. Technologisch könnte das mit Laserblitzen erreicht werden. Tobias Dornheim von Casus will mit dem Projekt „Röntgenlaser-Optimierung der Laserfusion“ (Rolf) das theoretische Verständnis rund um die Kompression des Wasserstoffs verbessern. Statt der Methode „Versuch und Irrtum“ könnten Laserfusionsexperimente künftig zielgerichteter konzipiert und durchgeführt werden. Das ist eine zwingende Voraussetzung für ein kommerzielles Fusionskraftwerk.

Neben der EU ist auch der Freistaat Sachsen an der Rolf-Finanzierung direkt beteiligt. Der EU-Fonds kommt vor allem von Stein- und Braunkohle abhängigen Regionen zugute. Für den sächsischen Teil des Lausitzer Braunkohlereviers stehen insgesamt 375 Millionen Euro zur Verfügung. Obwohl der Großteil für die Unterstützung der Wirtschaft in den vom Strukturwandel betroffenen Gebieten reserviert ist, können sich auch akademische Einrichtungen um die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten bewerben. Casus konnte sich so die hundertprozentige Förderung für Rolf sichern, erklärt Schmitt.