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Mit anderen Bäumen ist es nicht getan

SZ-Redakteur Ingo Kramer kommentiert, wo die Folgen der Dürre im Landkreis Görlitz sichtbar sind und was nun passieren muss.

Von Ingo Kramer
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©  Archivfoto: Nikolai Schmidt

Wer bisher nicht an den Klimawandel glauben wollte, der muss sich nur die Grafik der Leipziger Klimaforscher ansehen: So trocken - wie in den vergangenen Jahren - war der Boden im Landkreis Görlitz in den vergangenen Jahrzehnten nie. Oder mal in die Königshainer Berge fahren, wo binnen weniger Jahre aus manchen Wäldern fast vollkommen kahle Flächen geworden sind. Wohl den Waldbesitzern, die auf Laubbäume gesetzt haben und jetzt nicht so heftige Schäden zu verzeichnen haben.

Nun könnte jemand sagen, nicht die Dürre sei Schuld am Sterben der Fichten, sondern der Borkenkäfer. Doch das stimmt so nicht. Nur, weil das Klima in den vergangenen Jahren so extrem war, konnte sich der Borkenkäfer so massiv vermehren. Und dann ist er auf Fichten gestoßen, die ohnehin im Dürrestress waren. Hier hatte er leichtes Spiel.

Grundlegendes Umdenken ist nötig

Wie also weiter? Im Flachland vermutlich weitestgehend ohne Fichten. Aber damit ist es nicht getan. Ein grundlegendes Umdenken beim Umweltschutz ist nötig, um die Erderwärmung zu stoppen und letztlich auch den Landkreis Görlitz als lebenswerten Ort mit angenehmen Temperaturen und ausgeglichenen Niederschlägen zu erhalten. Dazu muss der Kohlendioxid-Ausstoß massiv gesenkt werden. Die Gesetze dafür müssen von der Politik kommen – und zwar schleunigst. Auch in Zeiten von Corona darf das Thema nicht in Vergessenheit geraten.

Im Detail liegt es aber auch an jedem einzelnen von uns, seinen kleinen Beitrag zum großen Ganzen zu leisten. Der Umstieg vom Auto aufs Fahrrad oder den ÖPNV gehört dazu. Und, wenn sich die Situation bezüglich Corona wieder normalisiert hat, auch der Umstieg vom Flugzeug auf die Bahn, gerade im Inland.

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